Physiologische Entzündungsreaktion
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Grundzüge der physiologischen Entzündungsreaktion
Entzündungsreaktionen sind essentiell für das Immunsystem und schützen unseren Körper vor Infektionen und Verletzungen. Hier erklären wir, was während einer solchen Reaktion geschieht, warum sie wichtig ist und wie der Körper darauf reagiert.
Vasodilatation und erhöhte Permeabilität der Blutgefäße
Am Anfang jeder Entzündungsreaktion steht die Vasodilatation, also die Erweiterung der Blutgefäße. Dieser Prozess wird meistens durch sogenannte Entzündungsmediatoren wie Histamin und Stickstoffmonoxid ausgelöst. Durch die Vasodilatation kann mehr Blut zum betroffenen Gebiet fließen, was zu einer Rötung und Erwärmung der betroffenen Stelle führt.
Parallel dazu kommt es zur erhöhten Permeabilität (Durchlässigkeit) der Blutgefäße. Die Gefäßwände werden durchlässiger für Flüssigkeiten und Proteine, was dazu führt, dass Plasma aus den Gefäßen in das umgebende Gewebe austritt. Dies verursacht die typische Schwellung und kann zudem Schmerzen verursachen, da durch die Schwellung Druck auf die umliegenden Nerven ausgeübt wird.
Die Mechanismen der Vasodilatation und Permeabilität sind entscheidene Konzepte bei der Entzündungsreaktion.
Zelluläre Beteiligung bei der Entzündungsreaktion
Eines der Hauptmerkmale der Entzündungsreaktion ist die Migration von Leukozyten (weißen Blutkörperchen) zum Entzündungsherd. Diese Zellen spielen eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr. Der Prozess, durch den sie zum Entzündungsort gelangen, wird als Chemotaxis bezeichnet. Hierbei werden die Leukozyten durch chemische Signale, die von den beschädigten oder infizierten Zellen ausgesendet werden, angelockt.
Nachdem die Leukozyten am Entzündungsort angekommen sind, beginnen sie mit der Phagozytose. Sie umschließen und verdauen Krankheitserreger sowie beschädigtes Zellmaterial. Dieser Prozess wird durch verschiedene Oberflächenrezeptoren und Verdauungsenzyme vermittelt, die spezifisch dafür ausgestattet sind, pathogene Mikroorganismen zu erkennen und zu zerstören.
Rolle der chemischen Mediatoren
Die Entzündungsreaktion wird stark von chemischen Mediatoren wie Zytokinen, Chemokinen und Histamin beeinflusst. Diese Substanzen sind wesentlich für die Kommunikation zwischen den Zellen und spielen eine Rolle bei der Regulation der Entzündungsreaktion.
- Zytokine sind kleine Proteinmoleküle, die von Zellen des Immunsystems produziert werden und die Aktivität anderer Immunzellen regulieren können.
- Chemokine dienen speziell der Anlockung von Immunzellen an den Ort der Entzündung.
- Histamin erhöht die Permeabilität der Blutgefäße und trägt zur Vasodilatation bei.
Diese Mediatoren sind nicht nur für die Initiierung und Aufrechterhaltung der Entzündungsreaktion wichtig, sondern auch für die Beendigung und Auflösung der Entzündung.
Zusammen ergeben diese Prozesse und Beteiligungen ein komplexes Netzwerk von Reaktionen, das unseren Körper vor weiteren Schäden schützt und zur Heilung beiträgt. Durch das tiefe Verständnis dieser Vorgänge könnt ihr besser nachvollziehen, wie unser Immunsystem auf Bedrohungen reagiert und sie bekämpft.
Zusammenfassung
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Footnotes
Credits Chemotaxis und anschließende Phagozytose. Grafik: Original: Dr. med. Mario Schubert, Heidelberg, Germany Vector: Mrmw, NeutrophilerAktion, CC0 1.0↩︎