Allgemeines

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Die Pflanzenfamilie Papaveraceae

Einführung

Die Familie Papaveraceae umfasst etwa 26 Gattungen und 200–250 Arten. Diese Pflanzengruppe kommt hauptsächlich in den gemäßigten Regionen der nördlichen Hemisphäre vor. Ein besonders bekanntes Mitglied dieser Familie ist der Schlafmohn (Papaver somniferum), welcher für die Gewinnung von Opium genutzt wird.

Illustration eines Vertreters (Papaver somniferum) der Pflanzenfamilie Papaveraceae.1

Charakteristische Merkmale der Blütenstruktur

Um die Papaveraceae zu identifizieren, sind einige charakteristische Merkmale der Blütenstruktur wichtig:

  • Blütensymmetrie: Die Blüten sind radiärsymmetrisch.
  • Kelchblätter: Es gibt nur zwei Kelchblätter, die beim Öffnen der Blüte abfallen.
  • Kronblätter: Typischerweise bestehen die Blüten aus vier Kronblättern.
  • Staubblätter: Eine variierende Anzahl an Staubblättern.
  • Fruchtknoten: Der oberständige Fruchtknoten ist ein weiteres typisches Merkmal.
  • Perigon: Kelch- und Kronblätter sind stets gut differenziert.

Milchsaft und Alkaloide

Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Papaveraceae ist das Vorhandensein eines Milchsafts, der reich an Alkaloiden wie Morphin, Codein und Papaverin ist. Dieser Milchsaft hat sowohl medizinische als auch wirtschaftliche Bedeutung, da er zur Herstellung von Betäubungsmitteln und Schmerzmitteln verwendet wird, die in der Schmerztherapie eine große Rolle spielen.

Wichtiges Detail

Der Milchsaft der Papaveraceae ist nicht nur ihrem charakteristischster Bestandteil, sondern er ist reich an Isochinolin-Alkaloiden, die starke pharmakologische Wirkungen besitzen.

Fruchtformen

Papaveraceae haben verschiedene Fruchtformen, wobei besonders die Kapseln charakteristisch sind. Diese öffnenden Früchte sind ein markantes Erkennungsmerkmal der Familie und spielen eine wichtige Rolle für die Verbreitung der Samen.

Isochinolin-Alkaloide

Die Isochinolin-Alkaloide der Papaveraceae, wie Morphin und Codein, unterscheiden sich von den Tropanalkaloiden der Solanaceae und den Indol-Alkaloiden der Apocynaceae. Diese Unterschiede sind nicht nur taxonomisch, sondern auch pharmakologisch von großer Bedeutung.

Wichtige Vertreter der Papaveraceae

  • Fumaria officinalis (Erdrauch): Erkennbar an den rosa bis purpurfarbenen, zygomorphen Blüten und fiedrigen Blättern. Diese Pflanze kannst du von anderen unterscheiden, indem du ihre traubigen Blütenstände und zwittrigen Blüten in Betracht ziehst.

  • Chelidonium majus (Schöllkraut): Diese Pflanze besitzt vier gelbe Kronblätter und eine lange Kapsel als Fruchtform. Das Schöllkraut wird häufig wegen seiner medizinischen Anwendungsmöglichkeiten und seiner charakteristischen Struktur leicht erkannt.

Phylogenetische Beziehungen innerhalb der Ranunculales

Die Papaveraceae gehören zur Ordnung Ranunculales, was bedeutet, dass sie evolutionär mit anderen Familien innerhalb dieser Ordnung verwandt sind. Ein Verständnis dieser phylogenetischen Beziehungen hilft, die evolutionären Entwicklungen innerhalb der Eudikotyledonen nachzuvollziehen.

Historische und kulturelle Bedeutung

Die Kultivierung und Nutzung von Mohnpflanzen wie dem Schlafmohn hat eine lange Geschichte. Schon in der Antike wurde der Schlafmohn wegen seines Opiumgehalts geschätzt. Auch heute noch spielt die Pflanze in der Medizin eine wesentliche Rolle.

Abschließender Hinweis

Das IMPP fragt besonders gerne nach den Details zur Blütenstruktur und den pharmakologischen Eigenschaften der Alkaloide der Papaveraceae. Hier ist es wichtig, dass du die Unterschiede und besonderen Merkmale dieser Familie genau kennst.

Zusammenfassung

  • Papaveraceae umfassen ca. 26 Gattungen und 200-250 Arten, hauptsächlich in den gemäßigten Regionen der nördlichen Hemisphäre. Charakteristische Blütenstruktur: radiärsymmetrisch, zwei abfallende Kelchblätter, vier Kronblätter, variierende Staubblätter, oberständiger Fruchtknoten, differenziertes Perigon. Die Familie enthält Milchsaft reich an Isochinolin-Alkaloiden wie Morphin und Codein, die in der Schmerztherapie und Betäubungsmittelherstellung bedeutend sind. Fruchtformen: Charakteristische Kapseln, die wichtige Rolle für die Samenverbreitung spielen. Wichtige Vertreter: Fumaria officinalis (Erdrauch) mit rosa bis purpurfarbenen, zygomorphen Blüten; Chelidonium majus (Schöllkraut) mit vier gelben Kronblättern und langen Kapseln. Die Papaveraceae sind evolutionär mit anderen Familien innerhalb der Ordnung Ranunculales verwandt, was für das Verständnis evolutionärer Entwicklungen wichtig ist. Historische und kulturelle Bedeutung: Schlafmohn wurde schon in der Antike wegen seines Opiumgehalts kultiviert und ist auch heute medizinisch wichtig.

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Footnotes

  1. Credits Illustration eines Vertreters (Papaver somniferum) der Pflanzenfamilie Papaveraceae. Grafik: Franz Eugen Köhler, Köhlers Medizinal-Pflanzen, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons↩︎