Bau und Funktion weiblicher und männlicher Fortpflanzungsorgane

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Der menschliche Körper.1

Männliche Fortpflanzungsorgane

Männliche Geschlechtsorgane.2

Hoden und Nebenhoden: Spermienproduktion und -reifung

Die Hoden sind die primären männlichen Geschlechtsorgane, die nicht nur für die Produktion von Spermien, sondern auch für die Sekretion von Sexualhormonen, insbesondere Testosteron, verantwortlich sind. Die Hoden bestehen aus zahlreichen Röhrchen, den sogenannten Hodenkanälchen, in denen die Spermienproduktion stattfindet. Dieser Prozess, bekannt als Spermatogenese, beginnt mit der Pubertät und setzt sich lebenslang fort. Spermatogonien, die Vorläufer der Spermien, durchlaufen hier verschiedene Entwicklungsstadien: von Spermatogonien zu Spermatozyten, dann zu Spermatiden und schließlich zu reifen Spermien.

Die Nebenhoden sitzen auf dem Rücken jedes Hodens und sind für die Reifung und Speicherung der frisch produzierten Spermien verantwortlich. Erst nach einer gewissen Reifezeit im Nebenhoden sind die Spermien befähigungsfähig und mobil.

Samenleiter und Prostata: Transport und Zubereitung der Spermien

Vom Nebenhoden aus gelangen die Spermien in den Samenleiter (Ductus deferens), der sie während der Ejakulation zur Prostata leitet. Die Prostata spielt eine zentrale Rolle im männlichen Reproduktionssystem, da sie Flüssigkeiten produziert, die Teil des Ejakulats sind und die Spermienmobilität und -schutz unterstützen.

Prostata

Die Prostata sezerniert eine alkalische Flüssigkeit, die das saure Milieu der Vagina neutralisiert und somit die Überlebensfähigkeit der Spermien nach der Ejakulation erhöht.

Leydig-Zellen und Hormonelle Steuerung

Die Leydig-Zellen im Hoden produzieren das Hormon Testosteron, das für die Entwicklung der männlichen sekundären Geschlechtsmerkmale und die Förderung der Spermatogenese unerlässlich ist. Hormone wie das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierende Hormon (LH) steuern diese Prozesse. FSH fördert die Spermatogenese, während LH die Leydig-Zellen zur Testosteronproduktion anregt.

Weibliche Fortpflanzungsorgane

Weibliche Geschlechtsorgane.3

Ovarien und Menstruationszyklus

Die Ovarien haben zwei Hauptfunktionen: Die Produktion von Eizellen und die Sekretion von Hormonen, insbesondere von Estradiol und Progesteron. Durch den Einfluss von FSH beginnt jeden Monat die Follikelreifung, die letztlich in der Freisetzung einer reifen Eizelle, der Ovulation, gipfelt.

Eileiter und Fertilisation

Die Eileiter (Tuba uterina) spielen eine entscheidende Rolle im Prozess der Fortpflanzung. Hier findet üblicherweise die Befruchtung statt, wo die Spermien auf die Eizelle treffen und sie befruchten können. Die befruchtete Eizelle, nun Zygote genannt, durchläuft die ersten Zellteilungen und wandert dann zur Gebärmutter, wo sie sich als Blastozyste einnistet.

Uterus: Schwangerschaft und Geburt

Der Uterus (Gebärmutter) ist ein muskulöses Organ mit einer spezialisierten Schleimhaut, dem Endometrium, das sich jeden Monat auf die mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet und während der Schwangerschaft die Blastozyste nährt. Ist keine Befruchtung erfolgt, stößt der Uterus das Endometrium ab – die Menstruation beginnt.

Corpus Luteum und hormonelle Unterstützung

Nach der Ovulation verwandelt sich der Follikel im Ovar zum Corpus luteum, welches hauptsächlich Progesteron produziert, um das Endometrium für eine potenzielle Schwangerschaft vorzubereiten. Dies ist entscheidend für die Erhaltung der frühen Schwangerschaft.

Corpus luteum

Das Corpus luteum hat eine wesentliche Rolle bei der Unterstützung der frühen Phase der Schwangerschaft durch die Produktion von Progesteron.

Diese detaillierten Abläufe und Strukturen werden durch anschauliche Grafiken und Videos ergänzt, die die Prozesse und die anatomischen Besonderheiten verdeutlichen. Das IMPP fragt besonders gerne nach Details zur Hormonsteuerung und den spezifischen Rollen der Organe bei der Fortpflanzung, also ist es wichtig, dass ihr euch damit gut auskennt.

Zusammenfassung

  • Hoden: Primäre Geschlechtsorgane, die für die Spermatogenese und die Produktion von Sexualhormonen, insbesondere Testosteron, verantwortlich sind. Spermatogenese beginnt in der Pubertät und ermöglicht die Entwicklung von Spermien aus Spermatogonien.
  • Nebenhoden: Sitzen auf den Hoden und sind für die Reifung und Speicherung von Spermien zuständig, wodurch diese erst befruchtungsfähig werden.
  • Samenleiter und Prostata: Transportieren Spermien zur Prostata, die für die Sekretion von Flüssigkeiten essenziell ist, die die Mobilität und Überlebensfähigkeit der Spermien steigern, durch Neutralisierung des sauren Milieus der Vagina.
  • Leydig-Zellen: Produzieren Testosteron und werden durch das luteinisierende Hormon (LH) reguliert, das wesentlich für die Entwicklung männlicher Geschlechtsmerkmale und die Unterstützung der Spermatogenese ist.
  • Ovarien: Führen die Produktion von Eizellen und die Sekretion von weiblichen Hormonen durch. Der Menstruationszyklus wird durch FSH eingeleitet, das die Follikelreifung stimuliert und zur Ovulation führt.
  • Eileiter: Ort der Befruchtung, wo Spermien und Eizelle sich treffen; die befruchtete Eizelle (Zygote) durchläuft erste Zellteilungen, bevor sie sich im Uterus einnistet.
  • Uterus: Bereitet sich monatlich auf die Einnistung einer Eizelle vor; stößt das Endometrium ab, wenn keine Befruchtung stattfindet, was zur Menstruation führt.

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Footnotes

  1. Credits Der menschliche Körper. Grafik: Human_Body.jpg: Mikael Häggström derivative work: Parzi, Human Body 02, CC0 1.0↩︎

  2. Credits Männliche Geschlechtsorgane. Grafik: The old versions were from Tsaitgaist. This new image is reworked, changed and improved by Sciencia58 so that there is no problem any more., Männliche Becken- und Genitalorgane 1, CC BY-SA 4.0↩︎

  3. Credits Weibliche Geschlechtsorgane. Grafik: The old versions were from Tsaitgaist. This new image is reworked, changed and improved by Sciencia58 so that there is no problem any more., Weibliche Becken- und Genitalorgane 1, CC BY-SA 4.0↩︎