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Die Familie Plantaginaceae und ihre Vertreter: Merkmale, Nutzung und phylogenetische Einordnung

Allgemeine Merkmale der Familie Plantaginaceae

Die Familie Plantaginaceae, auch bekannt als Wegerichgewächse, umfasst eine Vielzahl von Pflanzenarten, die in verschiedenen Lebensräumen vorkommen. Ursprünglich waren viele Vertreter dieser Familie der Familie Scrophulariaceae zugeordnet, bevor eine Umstrukturierung auf Basis phylogenetischer Daten vorgenommen wurde. Ein zentrales Merkmal dieser Familie ist die Blütenstruktur, die oft zygomorph (bilateralsymmetrisch) ist. Ein Beispiel hierfür ist der wollige Fingerhut (Digitalis lanata), welcher herzwirksame Steroidglykoside enthält, die in der Medizin genutzt werden.

Illustration eines Vertreters (Veronica officinalis) der Pflanzenfamilie Plantaginacaee.1
Wichtigkeit der Blütensymmetrie

Die Blütensymmetrie, insbesondere die zygomorphe Blüte in der Familie Plantaginaceae, ist ein zentrales Bestimmungsmerkmal. Achtet darauf, diese bei der Pflanzenbestimmung genau zu untersuchen!

Wichtige Vertreter der Plantaginaceae

Plantago lanceolata (Spitzwegerich)

Plantago lanceolata, bekannt als Spitzwegerich, ist eine häufig vorkommende Pflanze dieser Familie. Trotz der scheinbar parallelnervigen Blätter, was typisch für monokotyle Pflanzen wäre, gehört er zu den dikotylen Pflanzen. Dies führt manchmal zu Verwirrung bei der Bestimmung.

Die Blätter von Plantago lanceolata werden heilkrautmäßig genutzt und liefern die Droge Lanceolatae herba, welche für verschiedene medizinische Zwecke verwendet wird, darunter die Behandlung von Husten und Halsentzündungen.

Digitale Fingerhüte (Digitalis-Arten)

Digitalis purpurea (Roter Fingerhut)

Ein weiteres bekanntes Mitglied der Plantaginaceae ist der rote Fingerhut (Digitalis purpurea). Diese Pflanze ist besonders bekannt für ihre herzwirksamen Steroidglykoside wie Digitoxin, die zur Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzt werden. Die fünfzähligen, zygomorphen Blüten von Digitalis purpurea sind ein klares Erkennungsmerkmal.

Digitalis lanata (Wolliger Fingerhut)

Der wollige Fingerhut (Digitalis lanata) ist ebenfalls bedeutend für die Medizin, da er Inhaltsstoffe wie Digitalisglykoside enthält. Diese Glykoside sind entscheidend in der Pharmakotherapie von Herzerkrankungen. Die Blüten sind ähnlich wie bei Digitalis purpurea zygomorph und weisen verwachsene Kronblätter auf, was die eindeutige Zuordnung erleichtert.

Flohsamen (Plantago-Arten)

Flohsamen sind ein weiteres wichtiges Produkt, das aus der Familie Plantaginaceae stammt. Die Samen werden aus verschiedenen Plantago-Arten gewonnen, darunter:

  • Plantago afra
  • Plantago indica
  • Plantago ovata

Diese Samen und ihre Schalen sind reich an quellfähigen Polysacchariden.

Nutzung von Flohsamen

Flohsamen und ihre Schalen sind wertvoll in der medizinischen Nutzung zur Regulierung der Darmtätigkeit. Sie sind sowohl bei Obstipation als auch bei Diarrhö einsetzbar. Merkt euch, dass das Quellvermögen der Schalen höher ist als das der ganzen Samen.

Phylogenetische Einordnung

Die Familie Plantaginaceae gehört zur Ordnung Lamiales, die auch andere bedeutende Pflanzenfamilien umfasst. Ein wichtiger Aspekt bei der phylogenetischen Einordnung ist das Verständnis der Verwandtschaftsverhältnisse.

Die Zugehörigkeit von Digitalis lanata zur Plantaginaceae wird oft durch ihre morphologischen Merkmale bestätigt, wie die zygomorphe Blütenstruktur und die Verwachsung der Blätter im Perianth. Ein tiefergehendes Verständnis dieser phylogenetischen Beziehungen hilft dabei, Verwechslungsgefahren mit anderen Familien, wie den Fabaceae oder Ranunculaceae, zu vermeiden.

Das IMPP fragt besonders gerne nach den morphologischen Merkmalen und der medizinischen Nutzung dieser Pflanzen. Es ist wichtig, sowohl die taxonomischen Merkmale als auch die anwendungsbezogenen Aspekte der Plantaginaceae zu beherrschen, um erfolgreich im Examen abzuschneiden.

Zusammenfassung

  • Blütensymmetrie ist ein zentrales Bestimmungsmerkmal der Plantaginaceae, oft zygomorph, was bei der Pflanzenbestimmung entscheidend ist. Ein Beispiel ist Digitalis lanata mit ihren bilateralsymmetrischen Blüten.
  • Plantago lanceolata (Spitzwegerich) hat parallelnervige Blätter, wird aber dikotylen Pflanzen zugeordnet. Die Blätter werden als Heilkraut gegen Husten und Halsentzündungen genutzt.
  • Digitalis purpurea (roter Fingerhut) enthält herzwirksame Steroidglykoside wie Digitoxin und wird zur Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen eingesetzt, erkennbar an seinen fünfzähligen, zygomorphen Blüten.
  • Flohsamen aus Plantago-Arten wie Plantago afra, Plantago indica und Plantago ovata sind reich an quellfähigen Polysacchariden und regulieren die Darmtätigkeit, besonders bei Obstipation und Diarrhö.
  • Die Familie Plantaginaceae gehört zur Ordnung Lamiales und umfasst viele medizinisch genutzte Pflanzen. Ein Verständnis der phylogenetischen Verwandtschaftsverhältnisse hilft, Verwechslungsgefahren mit anderen Familien zu vermeiden.

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Footnotes

  1. Credits Illustration eines Vertreters (Veronica officinalis) der Pflanzenfamilie Plantaginacaee. Grafik: Franz Eugen Köhler, Köhlers Medizinal-Pflanzen, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons↩︎