Apoptose
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Mechanismen und Prozesse der Apoptose
Apoptose, oder programmierten Zelltod, zu verstehen ist entscheidend, nicht nur für das Bestehen des Exams, sondern auch, um die Grundlagen vieler biologischer und pathologischer Prozesse zu verstehen. In diesem Abschnitt gehen wir detailliert auf die Hauptmechanismen ein: die Kaspasenkaskade, Phosphatidylserinexposition und DNA-Fragmentierung.
Die Kaspasenkaskade
Die Apoptose beginnt häufig mit einer Kette von Ereignissen, bekannt als die Kaspasenkaskade. Diese Kaskade ist eine Serie von Reaktionen, bei denen Kaspasen - eine spezielle Art von Proteasen - andere Proteinmoleküle spalten, was letztendlich zum Zelltod führt.
Initiierung der Kaspasenkaskade
Alles startet, wenn ein Signal - ob von außen oder innerhalb der Zelle - die Initiator-Kaspasen (z.B. Kaspase-8 oder Kaspase-9) aktiviert. Diese Aktivierung erfolgt über komplexe Signalwege wie den extrinsischen oder den intrinsischen Apoptoseweg. Hier ist es besonders wichtig, dass ihr die Trigger-Mechanismen versteht, wie zum Beispiel:
- Bindung von Todesliganden an ihren Rezeptor (extrinsisch)
- Freisetzung von Cytochrom c aus Mitochondrien in das Zytosol (intrinsisch)
Effektor-Kaspasen und ihre Substrate
Aktivierte Initiator-Kaspasen aktivieren wiederum Effektor-Kaspasen (z.B. Kaspase-3, -6 und -7). Diese gehen dann daran, essentielle zelluläre Komponenten abzubauen, einschließlich struktureller Proteine im Zytoskelett. Der systematische Abbau der Zelle erlaubt einen kontrollierten Zerfall ohne das Freisetzen schädlicher Substanzen, die das umliegende Gewebe beeinträchtigen könnten.
Phosphatidylserinexposition
Phosphatidylserin (PS), ein Phospholipid, das normalerweise an der inneren Seite der Zellmembran lokalisiert ist, wird während der Apoptose nach außen gekehrt.
Wenn Phosphatidylserin nach außen gedreht wird, dient dies als Signal für Makrophagen, die sterbende Zelle zu erkennen und zu entfernen. Dieses ‘Eat-me’ Signal ist entscheidend für die Vermeidung von Entzündungen und Autoimmunerkrankungen.
Bedeutung der Nicht-Autoimmunität
Die korrekte Exposition von PS ist ein zentrales Element, um Autoimmunität zu verhindern, da es eine schnelle und spezifische Entfernung von apoptotischen Zellen ermöglicht, ohne dass das Immunsystem gegen körpereigene Bestandteile reaktiv wird. Störungen in diesem Prozess können zu ernsthaften Erkrankungen führen.
DNA-Fragmentierung
Zum Ende der Apoptose führt die Aktivität spezifischer DNAsen zur Fragmentierung der DNA. Diese Fragmentierung ist ein markanter Schritt, der den Untergang der Zelle signalisiert. Es ist ein geordneter Prozess, der das Immunsystem darüber in Kenntnis setzt, dass die Zelle nicht länger lebensfähig ist und ‚offiziell‘ abgebaut werden sollte.
Rollen der DNA-Fragmentierung
- Signalisierung an das Immunsystem zur Beseitigung der Zellreste
- Verhinderung der Weitergabe beschädigter genetischer Informationen
Untersuchung der Apoptose
Die Untersuchung dieser Prozesse erfolgt durch verschiedene methodische Ansätze:
- Zellkultur-Experimente ermöglichen es, die Apoptose unter kontrollierten Bedingungen zu beobachten.
- Molekularbiologische Techniken, wie Western Blot oder Flowzytometrie, helfen, die Beteiligung spezifischer Moleküle zu klären.
Zusammenfassung
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Footnotes
Credits Ablauf der Apoptose. Grafik: H. Hoffmeister, Apoptose-german, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons↩︎