Proteinkinasen
IMPP-Score: 0.1
Proteinkinasen in der Signaltransduktion: Funktionen, Typen und zelluläre Effekte
Proteinkinasen spielen eine zentrale Rolle in den Signaltransduktionswegen fast aller zellulärer Prozesse. Sie sind Enzyme, die die Phosphorylierung von Zielproteinen katalysieren, was oft zu einer Veränderung der Aktivität dieser Proteine führt. Phosphorylierung, dabei die Übertragung einer Phosphatgruppe (PO4) auf ein Substratprotein, ist ein zentraler Mechanismus, durch den Signale innerhalb einer Zelle und zwischen Zellen übertragen werden.
Wie Proteinkinasen arbeiten: Das Grundprinzip
Proteinkinasen fügen selektiv eine Phosphatgruppe aus ATP (Adenosintriphosphat) an spezifische Aminosäuren – meistens Serin, Threonin oder Tyrosin – von Proteinen an. Diese Modifikation kann die Aktivität des Proteins entweder erhöhen oder verringern, abhängig vom spezifischen Kontext des Signalwegs.
Proteinkinase C (PKC) und ihre Aktivierung durch Diacylglycerol
Proteinkinase C ist ein Beispiel für eine Phospholipid-abhängige Kinase, die eine bedeutende Rolle in zahlreichen Signaltransduktionswegen spielt, insbesondere in solchen, die Zellwachstum und Zelldifferenzierung steuern. Nach der Aktivierung durch das Enzym Phospholipase C entsteht Diacylglycerol (DAG), ein Molekül, das PKC direkt aktiviert.
Auf der Webseite finden Studierende detaillierte Visualisierungen zur Aktivierung von PKC durch DAG sowie die nachfolgende Signaltransduktion und Phosphorylierung weiterer Proteine.
Rezeptor-Tyrosinkinasen: Liganden und Signalweiterleitung
Rezeptor-Tyrosinkinasen sind eine andere wichtige Klasse von Proteinkinasen, die auf die Bindung spezifischer Liganden, wie EGF (Epidermaler Wachstumsfaktor), Interferon und Insulin reagieren. Diese Bindung führt zur Dimerisierung des Rezeptors, was eine Autophosphorylierung der Tyrosinreste in den β-Untereinheiten zur Folge hat und komplexe Signalwege aktiviert.
Beispiel: Insulin bindet an den Insulinrezeptor, induziert eine Konformationsänderung, die die innere Tyrosinkinase-Aktivität anregt, führt zu Autophosphorylierung und aktiviert eine Kaskade von Downstream-Signalen, die wichtige metabolische Auswirkungen haben, etwa die Aufnahme von Glukose in die Zellen.
Medizinische Bedeutung und therapeutische Ansätze
Proteinkinasen sind nicht nur für das Verständnis der zellulären Funktionen entscheidend, sondern auch für die klinische Forschung und Medizin. Viele Krankheiten, darunter Krebs und Diabetes, sind mit Fehlfunktionen in Signalwegen verbunden, die durch Proteinkinasen reguliert werden.
Das IMPP fragt besonders gerne nach der Rolle von Proteinkinasen in der Krebsentwicklung und Diabetes. Kenntnisse über die Mechanismen, wie Signalwege in diesen Krankheitsbildern gestört sind, könnten in Prüfungen abgefragt werden.
Die Entwicklung von Inhibitoren, die gezielt bestimmte Proteinkinase-Aktivitäten blockieren, hat starke therapeutische Wirkungen und ist ein aktives Forschungsfeld. Diese Inhibitoren können beispielsweise die unkontrollierte Zellteilung bei Krebserkrankungen stoppen oder bei Diabetes die Signalgebung des Insulinrezeptors verbessern.
Zusammenfassung
Feedback
Melde uns Fehler und Verbesserungsvorschläge zur aktuellen Seite über dieses Formular. Vielen Dank ❤️
Footnotes
Credits Grundprinzip der Proteinkinasen. Grafik: Aarya Venkat, Kinase function, CC BY-SA 4.0↩︎