Laubblatt

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Aufbau und Funktionen eines Laubblattes

In diesem Abschnitt betrachten wir detailliert den Aufbau und die Funktionen eines Laubblattes, einer zentralen Komponente der Photosynthese und Transpiration in Kormophyten. Für das IMPP ist dieses Thema sehr prüfungsrelevant, insbesondere die genaue Kenntnis der anatomischen Strukturen und ihre physiologischen Rollen.

Blatt im Schnitt, schematisch.1

Morphologie des Laubblattes

Ein typisches Laubblatt besteht aus der Blattspreite und dem Blattstiel. Die Spreite ist dabei der flächige Teil des Blattes, der in direkter Interaktion mit der Umwelt steht. Die Hauptfunktion der Spreite ist die Absorption von Licht, was durch ihre meist flache und breite Form gefördert wird. Der Blattstiel hingegen dient der Befestigung der Spreite am Stängel und kann bei verschiedenen Pflanzen in Länge und Dicke variieren.

Anatomische Grundlagen

Epidermis und Spaltöffnungen

Die äußere Schicht des Blattes, die Epidermis, schützt die darunterliegenden Gewebe vor äußeren Einflüssen wie Pathogenen und übermäßigem Wasserverlust. In der Epidermis befinden sich Spaltöffnungsapparate, die für den Gasaustausch entscheidend sind. Diese bestehen aus Schließzellen, die den Spalt zur Regulation des Gasaustausches öffnen oder schließen können.

Spaltöffnungen

Die verschiedenen Typen von Spaltöffnungen wie parazytisch, anisozytisch oder anomocytisch sind spezifisch für bestimmte Pflanzenfamilien und wichtig für die Anpassung an unterschiedliche Umweltbedingungen.

Mesophyll: Palisaden- und Schwammparenchym

Das Mesophyll, innerhalb der Spreite gelegen, besteht aus zwei Haupttypen von Gewebe:

  • Palisadenparenchym: Dieses liegt meist oberflächennah und enthält Chloroplasten, was es zum Hauptort der Photosynthese macht. Die Zellen sind länglich und dicht gepackt, um die Lichtabsorption zu maximieren.
  • Schwammparenchym: Unterhalb des Palisadenparenchyms gelegen, ist dieses Gewebe lockerer und enthält viele Lufträume, was den Gasaustausch erleichtert.

Leitbündel: Xylem und Phloem

Die Leitbündel durchziehen die Blattspreite und enthalten Xylem und Phloem. Das Xylem ist für den Transport von Wasser und gelösten Mineralien von den Wurzeln zu den Blättern verantwortlich, während das Phloem die Verteilung der Photosyntheseprodukte übernimmt. Diese Bündel sind oft von Sklerenchymfasern umgeben, die zusätzliche strukturelle Unterstützung bieten.

Spezialisierte Blattformen und Blattstellungen

Äquifaziale und Bifaziale Blätter

Bei äquifazialen Blättern ist eine Differenzierung in Ober- und Unterseite kaum ausgeprägt, was in einer symmetrischen Anordnung des Palisadenparenchyms resultiert. Dies ermöglicht eine effektive Lichtnutzung beider Blattseiten. Bifaziale Blätter hingegen weisen klar differenzierte Ober- und Unterseiten auf.

Fiederblätter und Blattmodifikationen

Fiederblätter sind in kleinere Abschnitte unterteilt und bieten dadurch eine größere Flexibilität und Oberfläche für die Photosynthese. Blattmodifikationen wie Dornen und Ranken ermöglichen spezifische Funktionen wie Schutz oder Klettern.

Bedeutung der Blattstellung

Die Anordnung der Blätter – gegenständig, wechselständig, kreuzgegenständig – hat wichtige ökologische und taxonomische Implikationen. Sie beeinflusst die Lichtaufnahme, die Transpiration und die Ästhetik der Pflanzen.

Zusammenfassung

  • Blattspreite und Blattstiel: Die Blattspreite ist der flächige Teil des Laubblattes, der vor allem Licht absorbiert, während der Blattstiel die Spreite am Stängel befestigt und variierende Formen annehmen kann.
  • Epidermis und Spaltöffnungsapparate: Die Epidermis schützt das Blatt vor äußeren Einflüssen und Wasserverlust, während Spaltöffnungen durch das Öffnen und Schließen der Schließzellen den Gasaustausch regulieren.
  • Mesophyll aus Palisaden- und Schwammparenchym: Das Palisadenparenchym ist zentrale Stätte der Photosynthese und lichtabsorbierend, das Schwammparenchym fördert durch seine Struktur den Gasaustausch.
  • Leitbündel mit Xylem und Phloem: Das Xylem transportiert Wasser und Nährstoffe zu den Blättern, das Phloem verteilt die Photosyntheseprodukte und erhält strukturelle Unterstützung von Sklerenchymfasern.
  • Äquifaziale und bifaziale Blätter: Äquifaziale Blätter nutzen beide Seiten für die Photosynthese, während bifaziale Blätter eine klar definierte Ober- und Unterseite haben.
  • Vielfalt der Blattformen und -stellungen: Spezialisierte Blattformen wie Fiederblätter erhöhen die Photosynthesefläche, und unterschiedliche Blattstellungen beeinflussen die Lichtaufnahme sowie ästhetische und ökologische Aspekte der Pflanzen.

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Footnotes

  1. Credits Blatt im Schnitt, schematisch. Grafik: Zephyris, Leaf Tissue Structure de, CC BY-SA 3.0↩︎