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Die Familie der Poaceae (Süßgräser)
Die Poaceae, auch bekannt als Süßgräser, sind eine wichtige Pflanzenfamilie mit zahlreichen charakteristischen Merkmalen, die ihre Identifizierung erleichtern. Hier erfährst du, welche Eigenschaften typisch für diese Pflanzen sind und wie du sie effektiv erkennen kannst.
Parallelnervige Laubblätter und hohle Internodien
Ein Schlüsselmerkmal der Poaceae sind ihre parallelnervigen Laubblätter, die im Wechselstand angeordnet sind. Das bedeutet, dass die Blätter abwechselnd links und rechts am Halm entlang wachsen, was zur besseren Stabilität der Pflanze beiträgt. Die Internodien (die Bereiche zwischen den Knoten) sind bei den meisten Poaceae hohl, ein weiteres charakteristisches Merkmal.
Blütenstände und reduzierte Blütenstrukturen
Die Blütenstände der Poaceae umfassen oft stark reduzierte Strukturen in Form von Ähren, Rispen oder Trauben. Eine Ähre besteht aus einer Hauptachse, an der die Blüten direkt sitzen, während Rispen und Trauben weiter verzweigt sind. Diese Reduktion der floralen Strukturen ist mit der Windbestäubung der Blüten verbunden.
Der Fruchtknoten und die Karyopse
Die Blüten der Poaceae besitzen üblicherweise drei Staubblätter und einen oberständigen, einfächrigen Fruchtknoten, der sich zu einer Karyopse entwickelt. Eine Karyopse ist eine spezielle Form der Nussfrucht, bei der die Samenschale mit der Fruchtwand verwachsen ist, was sie einzigartig für die Poaceae macht.
Die Karyopse ist eine Nussfrucht mit verwachsener Samenschale und Fruchtwand, typisch für die Poaceae.
Hüll- und Deckspelzen sowie Vorspelzen
Ein weiteres wichtiges Merkmal der Poaceae sind die Hüll- und Deckspelzen sowie Vorspelzen, die als Schutzstrukturen für die Blüten fungieren. Diese Spelzen können Schwellkörper enthalten, die bei Feuchtigkeit das Öffnen der Spelzen unterstützen, sodass die Pflanze besser bestäubt werden kann.
Beispiel: Zea mays (Mais)
Ein bekanntes Beispiel innerhalb der Poaceae ist Zea mays (Mais). Diese Pflanzenart ist monokotyl und einhäusig getrenntgeschlechtlich. Das bedeutet:
- Die männlichen Blüten befinden sich in rispigen Blütenständen am oberen Ende des Halmes.
- Die weiblichen Blüten sitzen in den Blattachseln des unteren Halmes und sind von speziellen Hochblättern umgeben.
- Die weiblichen Blüten haben lange Griffel, die aus der Spitze des Kolbens herausragen und charakteristisch sind.
Bei Mais fehlen sowohl Kelch- als auch Kronblätter, was zur Reduktion der floralen Strukturen beiträgt. Stattdessen gibt es Deck- und Vorspelzen, die andere Teile der Blüten umhüllen.
Maisblüten haben keine Kelch- und Kronblätter, stattdessen gibt es Deck- und Vorspelzen.
Zusammenfassung der strukturellen Merkmale
- Parallelnervige Blätter und hohle Internodien
- Stark reduzierte Blütenstände: Ähren, Rispen, Trauben
- Windbestäubte Blüten mit drei Staubblättern
- Oberständiger, einfächriger Fruchtknoten entwickelt sich zur Karyopse
- Hüll-, Deck- und Vorspelzen als Schutzstrukturen
Diese spezifischen Eigenschaften erleichtern die Identifizierung der Poaceae und sind entscheidend für das Verständnis dieser Pflanzenfamilie in der pflanzensystematischen und phytopharmazeutischen Forschung.
Zusammenfassung
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Footnotes
Credits Illustration eines Vertreters (Zea mays) der Pflanzenfamilie Poaceae. Grafik: Franz Eugen Köhler, Köhlers Medizinal-Pflanzen, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons↩︎