Regulation der Nierentätigkeit
IMPP-Score: 0.8
Regulation der Nierentätigkeit
Die Nieren spielen eine zentrale Rolle bei der Regulation des Wasser- und Elektrolythaushalts sowie beim Blutdruck. Ein fein abgestimmtes Zusammenspiel verschiedener Mechanismen und Hormone sorgt dafür, dass der Körper auch unter wechselnden Umständen stabil bleibt. Beginnen wir mit dem Verständnis der tubuloglomerulären Rückkopplung und wie der juxtaglomeruläre Apparat auf wichtige Signale reagiert.
Tubuloglomeruläre Rückkopplung
Der juxtaglomeruläre Apparat (JGA) ist entscheidend für diese Rückkopplung. Er befindet sich dort, wo sich die distalen Tubuli des Nephrons die afferenten Arteriolen kreuzen.
Eine Schlüsselkomponente hier ist die Macula densa, die auf Natrium- und Chloridkonzentrationen im Tubuluslumen reagiert. Wenn diese Konzentrationen zu hoch sind, ein Zeichen dafür, dass das Blutvolumen möglicherweise zu niedrig ist, schüttet der JGA Renin aus. Dieses Enzym ist der Startschuss für ein mächtiges System, das den Blutdruck und das Volumen maßgeblich beeinflusst - das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS).
Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS)
Ein Absinken des Blutdrucks führt dazu, dass Renin aus dem JGA freigesetzt wird. Renin wandelt das in der Leber gebildete Angiotensinogen um in Angiotensin I, welches dann weiter zu Angiotensin II umgewandelt wird. Angiotensin II hat mehrere wichtige Effekte:
- Es fördert die Ausschüttung von Aldosteron durch die Nebennierenrinde.
- Es wirkt vasokonstriktiv, also gefäßverengend, was den Blutdruck steigert.
- Es stimuliert die Freisetzung von Adiuretin (ADH).
Das IMPP fragt besonders gerne nach der Kaskade des RAAS und den Effekten von Angiotensin II. Es ist besonders wichtig, diesen Signalweg gut zu verstehen.
Aldosteron
Aldosteron spielt eine wichtige Rolle in der Niere, indem es die Natriumrückresorption in den distalen Tubuli und Sammelrohren stimuliert. Mehr Natrium wird zurückgehalten, Wasser folgt diesem Natrium aufgrund osmotischer Kräfte, was das Blutvolumen und somit den Blutdruck erhöht.
Adiuretin (ADH)
Adiuretin oder Vasopressin wird primär in der Hypophyse freigesetzt und führt zu einer erhöhten Wasserreabsorption in den Sammelrohren der Nieren. Die Bindung von ADH an V2-Rezeptoren aktiviert Signalwege, die zur Einlagerung von Aquaporin-2-Wasserkanälen in die Membran der Sammelrohrzellen führen, wodurch Wasser effektiver reabsorbiert wird.
Atriales Natriuretisches Peptid (ANP)
ANP, das bei erhöhtem Blutvolumen von den Herzvorhöfen freigesetzt wird, wirkt im Wesentlichen entgegengesetzt zu Aldosteron. Es fördert die Ausscheidung von Natrium und Wasser, was den Blutdruck senkt.
Stellt euch vor, wie das ANP als Gegenspieler zu Mechanismen wie RAAS fungiert, um das Volumen und den Druck im Körper in einem engen Bereich zu halten – ein perfektes Beispiel für das Prinzip der Homöostase.
Durch das Verständnis dieser Mechanismen könnt ihr die komplexen Interaktionen innerhalb der Nierenfunktion verstehen und wie der Körper auf Veränderungen reagiert, um ein konstantes internes Milieu zu gewährleisten.
Zusammenfassung
Feedback
Melde uns Fehler und Verbesserungsvorschläge zur aktuellen Seite über dieses Formular. Vielen Dank ❤️
Footnotes
Credits Schema eines Nierenkörperchens und ihm anliegender Strukturen. A: Nierenkörperchen, B: Hauptstück, C: Mittelstück, D: Juxtaglomerulärer Apparat. 5a. intraglomeruläre Mesangiumzellen, 5b extraglomeruläre Mesangiumzellen, 6. juxtaglomeruläre Zellen (Polkissen), 7. Macula densa. Grafik: M.Komorniczak (polish Wikipedist) Illustration by : Michał Komorniczak This file has been released into the Creative Commons 3.0. Attribution-ShareAlike (CC BY-SA 3.0) If you use on your website or in your publication my images (either original or modified), you are requested to give me details: Michał Komorniczak (Poland) or Michal Komorniczak (Poland). For more information, write to my e-mail address: m.komorniczak.pl@gmail.com, Renal corpuscle, CC BY-SA 3.0↩︎