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Die Familie der Asphodelaceae und ihre pharmakologische Bedeutung

Grundlegende Eigenschaften und Anwendung von Aloe-Pflanzen

Die Pflanzenfamilie Asphodelaceae zeichnet sich besonders durch ihre sukkulenten Blätter aus, die eine hohe Kapazität zur Feuchtigkeitsspeicherung haben. Diese Eigenschaft ermöglicht es ihnen, in subtropischen und tropischen Regionen zu überleben. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Familie gehören die Aloe-Arten wie Aloe barbadensis (auch bekannt als Aloe vera) und Aloe arborescens.

Illustration eines Vertreters (Aloe socotrina) der Pflanzenfamilie Asphodelaceae.1

Morphologische Merkmale der Blüten

Die Blütenstruktur von Aloe-Pflanzen ist botanischn durch einfache Hüllblätter und ein Perigon gekennzeichnet, das nicht zwischen Kelch und Krone unterscheidet. Die typische Blütenformel lautet:

\[ *P(3+3) A3+3 G(3) \]

Dies bedeutet: - P: Perigonblätter - A: Staubblätter - G: Fruchtblätter

Pharmazeutische Nutzung von Aloe

Aloe-Pflanzen sind besonders wichtig in der Pharmazie aufgrund ihrer Inhaltsstoffe, insbesondere der Anthranoide. Diese sekundären Pflanzenstoffe haben eine starke abführende Wirkung und sind in spezialisierten Aloinzellen gespeichert.

Gewinnung der Droge Aloe

Die offizinelle Droge, bekannt als Aloesaft oder Aloe-Gel, wird nicht aus den Früchten oder Blättern selbst, sondern aus dem eingedickten Saft der Blätter gewonnen. Besonders verwendet werden die Blätter von Aloe arborescens und Aloe barbadensis.

Wichtige Merkmale der Droge Aloe

Die offizinelle Droge der Aloe besteht aus dem eingedickten Saft der Blätter, nicht den Blättern selbst oder den Kapselfrüchten.

Dieser Saft enthält Anthrachinone, die auch als Bitterstoffe wirken und der Pflanze einen natürlichen Fraßschutz bieten.

Vergleich zu anderen Pflanzenfamilien

Es ist wichtig, die Asphodelaceae von anderen Pflanzenfamilien zu unterscheiden. Im Vergleich:

  • Apocynaceae: Bekannt für ihre herzwirksamen Steroidglykoside.
  • Rosaceae: Reich an Gerbstoffen, welche völlig unterschiedliche chemische Eigenschaften haben.
  • Zingiberaceae, Gentianaceae, Apiaceae: Enthalten typischerweise keine Anthranoide. Beispielsweise enthalten:
    • Zingiberaceae (z.B. Ingwer): Vorwiegend ätherische Öle in Rhizomen.
    • Gentianaceae: Bekannt für ihre Bitterstoffe zur Verdauungsförderung.
    • Apiaceae: Produzieren ebenfalls ätherische Öle, die als Carminativa verwendet werden.
Vergleichende Pflanzenfamilien

Im Gegensatz zu den Asphodelaceae, die Anthrachinone enthalten, sind Apocynaceae für Steroidglykoside und Rosaceae für Gerbstoffe bekannt.

Wichtige Konzepte und botanische Unterschiede

Zu den Charakteristika der Aloe-Pflanzen gehört das Vorhandensein von Anthrachinonen, die der Pflanze neben ihrer pharmazeutischen Anwendung auch als Fraßschutz dienen. Aloe-Pflanzen besitzen keine Milchröhren zur Speicherung von Milchsaft und enthalten keine cyananogenen Glykoside.

Beim Lernen dieser Inhalte, ist es wichtig, sich die Unterschiede zu anderen Pflanzenfamilien einzuprägen, da das IMPP häufig Fragen zu solchen Vergleichsstudien stellt. Ein besonders wichtiger Punkt ist, dass die Anthranoide der Aloe-Pflanzen einen wesentlichen pharmakologischen Wert haben, während andere Pflanzenfamilien für verschiedene andere Stoffgruppen bekannt sind.

Zusammenfassung

  • Asphodelaceae: Diese Pflanzenfamilie zeichnet sich durch sukkulente Blätter aus, die zur Feuchtigkeitsspeicherung dienen, und überlebt oft in subtropischen und tropischen Regionen.
  • Pharmazeutische Nutzung: Aloe-Pflanzen, insbesondere Aloe barbadensis (Aloe vera) und Aloe arborescens, enthalten Anthranoide, die eine abführende Wirkung haben und vorwiegend in spezialisierten Aloinzellen gespeichert sind.
  • Aloesaft: Die pharmakologisch relevante Droge wird aus dem eingedickten Saft der Blätter gewonnen und nicht aus den Früchten oder Blättern selbst, oft verwendet man Blätter von Aloe arborescens und Aloe barbadensis.
  • Blütenstruktur: Aloe-Blüten haben einfache Hüllblätter und ein Perigon ohne Unterscheidung zwischen Kelch und Krone mit der typischen Blütenformel P(3+3) A3+3 G(3).
  • Anthrachinone: Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken nicht nur abführend und als Bitterstoffe, sondern bieten der Pflanze auch Fraßschutz.
  • Vergleich zu anderen Familien: Im Gegensatz zu Asphodelaceae, die Anthrachinone enthalten, sind Apocynaceae für Steroidglykoside und Rosaceae für Gerbstoffe bekannt, während Pflanzen wie Zingiberaceae, Gentianaceae und Apiaceae typischerweise keine Anthranoide enthalten.

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Footnotes

  1. Credits Illustration eines Vertreters (Aloe socotrina) der Pflanzenfamilie Asphodelaceae. Grafik: Franz Eugen Köhler, Köhlers Medizinal-Pflanzen, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons↩︎