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Allgemeines zu Apiaceae

Die Familie der Apiaceae, auch als Doldenblütler bekannt, umfasst eine Vielzahl von Pflanzenarten, die sowohl kulinarisch als auch medizinisch bedeutend sind. Beispiele sind Anis, Kümmel, Fenchel, Koriander und Dill. Sie zeichnen sich durch spezifische botanische Merkmale aus, die im Folgenden genauer erläutert werden.

Illustration eines Vertreters (Carum carvi) der Pflanzenfamilie Apiaceae.1

Botanik der Apiaceae

Blätter und Blattscheide

Die Blätter der Apiaceae sind häufig mehrfach gefiedert und besitzen einen scheidenförmigen Blattgrund, der den Stängel bauchig oder röhrenartig umfasst. Dieser typische Aufbau erleichtert die Identifikation der Pflanzenfamilie.

Blütenstand und Blüten

Ein charakteristisches Merkmal der Apiaceae ist der Blütenstand in Form von vielstrahligen Doppeldolden. In diesen Blütenständen sind die blütentragenden Achsen strahlenförmig angeordnet. Die kleinen Einzelblüten sind meist radiärsymmetrisch und fünfzählig, d.h. sie haben fünf Kelch-, Kron- und Staubblätter.

Die Blütenformel der Apiaceae lautet typischerweise:

\[K_5\,C_5\,A_5\,G_{(2)}\]

  • K steht für Kelchblätter,
  • C für Kronblätter,
  • A für Staubblätter,
  • G für den Fruchtknoten.

Früchte und Fruchtformen

Die Früchte der Apiaceae sind Doppelachänen, eine Art von Spaltfrucht, die bei Reife in zwei Teilfrüchte zerfallen, die jeweils einen Samen tragen. Diese entwickeln sich aus einem unterständigen Fruchtknoten, was ein weiteres Erkennungsmerkmal der Familie ist.

Biochemische Merkmale

Ätherische Öle und Exkretgänge

Apiaceae-Pflanzen enthalten häufig ätherische Öle. Diese sind in speziellen Ölgängen gespeichert, die durch das Auseinanderweichen von Zellen entstehen. Diese Öle verleihen vielen Pflanzen ihren charakteristischen Duft und ihre medizinischen Eigenschaften.

Weitere Inhaltsstoffe

Neben ätherischen Ölen enthalten Apiaceae auch weitere wichtige biochemische Substanzen wie Cumarine, Sesquiterpenlactone und Polyacetylenverbindungen. Diese Verbindungen haben verschiedene Auswirkungen auf die Gesundheit und sind teilweise toxisch.

Toxikologie

Giftige Vertreter

Einige Mitglieder der Apiaceae sind giftig. Zum Beispiel:

  • Gefleckter Schierling (Conium maculatum) enthält das hochgiftige Coniin.
  • Wasserschierling (Cicuta virosa) enthält das toxische Cicutoxin.

Diese Toxine können in geringen Mengen lebensgefährlich sein und verursachen schwere Vergiftungen.

Giftige Pflanzen in der Apiaceae

Achtet besonders auf giftige Vertreter wie den gefleckten Schierling und den Wasserschierling, da deren Toxine schnell lebensgefährlich sein können.

Morphologische Charakteristika

Blütenstruktur und Symmetrie

Die Blüten der Apiaceae sind meist radiärsymmetrisch, was bedeutet, dass sie durch mehrere Symmetrieebenen gleichmäßig geteilt werden können. Die Kelchblätter sind oft reduziert, die Kronblätter können eingeschlagen sein, und die Staubblätter sind frei stehend.

Früchte und Samen

Ein entscheidendes Merkmal bei der Bestimmung von Pflanzenfamilien sind ihre Fruchtformen. Die Doppelachänen der Apiaceae sind besonders charakteristisch: Bei Reife zerfallen sie in zwei einsamige Teilfrüchte.

Zusammenfassung

  • Blätter und Blattscheide: Die Blätter der Apiaceae sind oft mehrfach gefiedert und besitzen einen scheidenförmigen Blattgrund, der den Stängel umfasst. Dieser typische Aufbau erleichtert die Identifikation.
  • Blütenstand und -form: Apiaceae haben charakteristische vielstrahlige Doppeldolden als Blütenstand, mit radiärsymmetrischen und fünfzähligen Einzelblüten. Die Blütenformel lautet \(K_5\,C_5\,A_5\,G_{(2)}\).
  • Fruchtstruktur: Die Doppelachänen der Apiaceae zerfallen bei Reife in zwei Teilfrüchte, die jeweils einen Samen tragen. Diese entwickeln sich aus einem unterständigen Fruchtknoten.
  • Ätherische Öle und Exkretgänge: Viele Apiaceae enthalten ätherische Öle in speziellen Ölgängen, die durch das Auseinanderweichen von Zellen entstehen und für den charakteristischen Duft und medizinische Eigenschaften sorgen.
  • Toxikologie: Einige Apiaceae wie der gefleckte Schierling (Conium maculatum) und der Wasserschierling (Cicuta virosa) sind giftig und enthalten gefährliche Toxine wie Coniin und Cicutoxin, die schwerwiegende Vergiftungen hervorrufen können.

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Footnotes

  1. Credits Illustration eines Vertreters (Carum carvi) der Pflanzenfamilie Apiaceae. Grafik: Franz Eugen Köhler, Köhlers Medizinal-Pflanzen, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons↩︎