Adaptive Immunantwort

IMPP-Score: 0.4

Die adaptive Immunantwort und ihre zentralen Akteure: B- und T-Lymphozyten

Die adaptive Immunantwort ist ein raffiniertes System des Körpers, das spezifisch und präzise auf Pathogene reagiert. Dieses System ermöglicht es dem Körper, sich an frühere Infektionen zu “erinnern” und bei einer erneuten Exposition schneller und effizienter zu reagieren. Die Hauptakteure dieses Systems sind die B- und T-Lymphozyten.

B-Lymphozyten und die humorale Immunität

B-Lymphozyten sind für die humorale Immunantwort verantwortlich. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, nach dem Kontakt mit einem Antigen Antikörper zu produzieren. Diese Antikörper sind spezielle Proteine, die gezielt Antigene erkennen und binden können.

Nachdem ein B-Lymphozyt ein Antigen erkannt hat, wird er aktiviert und differenziert sich zu einer Plasmazelle. Diese Plasmazellen sind die eigentlichen Produzenten der Antikörper.

Immunglobuline und ihre Klassen

Verschiedene Klassen von Immunglobulinen (IgM, IgG, IgA und IgE) haben unterschiedliche Rollen:

  • IgM wird zuerst produziert und ist effektiv in der Aktivierung des Komplementsystems.
  • IgG zirkuliert im Blut und ist überaus wichtig für eine langanhaltende Immunität und die Neutralisation von Toxinen.
  • IgA findet sich in Schleimhäuten und ist entscheidend für die Immunabwehr in körperexternen Flüssigkeiten.
  • IgE ist beteiligt an allergischen Reaktionen und der Abwehr von Parasiten.

Die unterschiedlichen Immunglobulin-Klassen.1
B-Lymphozyten und IgG-Struktur

Besonders wichtig für das IMPP ist die Struktur und Funktion von IgG. IgG ist aus zwei schweren und zwei leichten Ketten zusammengesetzt, die durch Disulfidbrücken verbunden sind. Die Antigenbindung erfolgt über die Fab-Fragmente, nicht das Fc-Fragment. Das Verständnis dieser Struktur hilft euch, die Interaktionen mit Antigenen besser nachzuvollziehen.

T-Lymphozyten und die zelluläre Immunität

T-Lymphozyten bieten zelluläre Immunität und sind unterteilt in T-Helferzellen und T-Killerzellen:

  • T-Helferzellen unterstützen B-Lymphozyten bei der Antikörperproduktion und aktivieren andere Immunzellen.
  • T-Killerzellen erkennen und zerstören direkt infizierte Zellen, dabei erkennen sie spezifische Antigene, die von MHC-Molekülen präsentiert werden.

MHC-Moleküle und Antigenpräsentation

Ein zentraler Aspekt bei der Aktivierung von T-Lymphozyten ist die Antigenpräsentation durch MHC-Moleküle. Diese Moleküle präsentieren Peptide der eingedrungenen Antigene auf der Zelloberfläche, was eine gezielte Immunantwort erleichtert.

Die Rolle der somatischen Rekombination

Die somatische Rekombination, oder V(D)J-Rekombination, ist ein Prozess, der die immense Diversität der Antikörper und T-Zell-Rezeptoren ermöglicht. Jede Zelle rearrangiert ihre DNA zufällig, um eine spezifische Bindung an ein breites Spektrum an Antigenen zu ermöglichen.

Verständnis der V(D)J-Rekombination

Das IMPP fragt besonders gerne nach Mechanismen der Antigenspezifität wie der V(D)J-Rekombination. Versteht die Grundlagen dieses Prozesses, da er zentral für die Vielfältigkeit und Flexibilität der Immunantwort ist.

Insgesamt bieten B- und T-Lymphozyten durch ihre spezialisierten Funktionen und Kooperation eine robuste Verteidigung gegen eine Vielzahl von Pathogenen, wobei das immunologische Gedächtnis eine schnelle und effektive Antwort auf wiederkehrende Infektionen ermöglicht.

Zusammenfassung

  • Adaptive Immunantwort: Ein spezialisiertes Immunsystem, das sich an Pathogene erinnert und bei wiederholtem Kontakt schneller und effizienter reagiert, hauptsächlich durch die Aktion von B- und T-Lymphozyten.
  • B-Lymphozyten: Sie sind verantwortlich für die humorale Immunität, erkennen Antigene und differenzieren sich zu Plasmazellen, die Antikörper produzieren, wichtige Proteine, die Antigene gezielt binden.
  • Immunglobuline (Ig): Verschiedene Klassen wie IgM, IgG, IgA und IgE spielen unterschiedliche Rollen in der Immunantwort, wobei IgG wichtig für langanhaltende Immunität und die Neutralisation von Toxinen ist.
  • T-Lymphozyten: Bieten zelluläre Immunität und sind unterteilt in T-Helferzellen, die B-Lymphozyten unterstützen, und T-Killerzellen, die infizierte Zellen direkt erkennen und zerstören.
  • MHC-Moleküle: Wesentlich für die Präsentation von Antigenpeptiden auf Zelloberflächen, erleichtern die Erkennung durch T-Lymphozyten und sind entscheidend für eine gezielte Immunantwort.
  • V(D)J-Rekombination: Ein Prozess, der zur Diversität von Antikörpern und T-Zell-Rezeptoren beiträgt, indem er die DNA jeder Zelle zufällig rearrangiert, um eine spezifische Bindung an verschiedene Antigene zu ermöglichen.

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Footnotes

  1. Credits Die unterschiedlichen Immunglobulin-Klassen. Grafik: Martin Brändli (brandlee86), Mono-und-Polymere, CC BY-SA 2.5↩︎