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Die Familie der Zingiberaceae (Ingwergewächse): Überblick und Verwendung in der Phytopharmazie
Die Familie der Zingiberaceae, auch als Ingwergewächse bekannt, umfasst eine Vielzahl von Pflanzen, die hauptsächlich in den tropischen und subtropischen Gebieten dieser Welt anzutreffen sind. Ihre auffälligen, dreizähligen und zygomorphen Blüten, sowie ihre aromatischen Rhizome sind charakteristisch für diese Pflanzenfamilie. Diese Rhizome enthalten ätherische Öle und andere bioaktive Verbindungen, die in der Pharmazie und in der Kochkunst bedeutend sind.
Wichtige Vertreter der Zingiberaceae
Zu den bekanntesten Pflanzen der Zingiberaceae gehören:
- Zingiber officinale (Ingwer): Der Ingwerwurzelstock wird für seine Scharfstoffe und ätherischen Öle geschätzt. Er wird sowohl in der Küche als auch in der Medizin verwendet, z.B. zur Linderung von Übelkeit.
- Curcuma longa (Kurkuma): Diese Pflanze ist bekannt für das gelbe Pigment Curcumin, welches krebsprotektive Eigenschaften aufweist und in der traditionellen chinesischen Medizin genutzt wird. Kurkuma fördert zudem die Gallensaftbildung.
- Elettaria cardamomum (grüner Kardamom): Die Früchte dieser Pflanze werden pharmazeutisch verwendet und sind in der Küche ein gängiges Gewürz.
Charakteristische Merkmale
Morphologische Merkmale
- Blüten: Die Blüten der Zingiberaceae sind dreizählig und zygomorph. Sie sind meist exotisch und farbenfroh.
- Blattstruktur: Zingiberaceae gehören zu den Monokotyledonen. Das heißt, ihre Blätter sind typischerweise parallelnervig.
- Rhizome: Die unterirdischen Sprosssysteme, auch Rhizome genannt, sind aromatisch und reich an ätherischen Ölen.
Die offizinellen Drogen der Zingiberaceae stammen hauptsächlich aus den Rhizomen und nicht aus den Blättern.
Phytochemische Merkmale
Die Rhizome der Zingiberaceae sind besonders reich an:
- Ätherischen Ölen: Diese werden in speziellen Strukturen innerhalb der Rhizome, den sogenannten Öl-Ideoblasten, gespeichert.
- Curcuminoiden: Insbesondere Curcumin in Curcuma longa, welches bedeutende medizinische Eigenschaften aufweist.
- Scharfstoffen: Diese kommen in verschiedenen Pflanzen dieser Familie vor, z.B. in Ingwer.
Pharmazeutisch genutzte Drogen aus der Familie der Zingiberaceae
Die korrekt identifizierten Drogen sind essenziell für die korrekte Anwendung in der Pharmazie. Hier einige Beispiele:
- Zingiberis rhizoma (Ingwerwurzelstock): Enthält ätherische Öle, Scharfstoffe und Harze. Verwendet in der traditionellen und modernen Medizin.
- Curcumae zanthorrhizae rhizoma (Java-Gelbwurz-Rhizom): Enthält Curcuminoide und wird zur Förderung der Gallensaftbildung eingesetzt.
- Galangae rhizoma (Galgant-Rhizom): Ein weniger bekannter, aber ebenso wichtiger Vertreter.
- Cardamomi fructus (Cardamom-Früchte): Diese stammen von Elettaria cardamomum und werden sowohl medizinisch als auch kulinarisch genutzt.
Eine typische Prüfungsfrage könnte lauten: “Welche Droge stammt nicht von den Zingiberaceae?” Hier ist wichtig zu wissen, dass Condurango cortex nicht zu den Zingiberaceae gehört, sondern aus der Familie der Asclepiadaceae stammt.
Weitere wichtige Informationen
- Leitbündelstruktur bei Monokotyledonen: Die Zingiberaceae gehören zu den Monokotyledonen, welche eine geschlossen-kollaterale Leitbündelstruktur haben.
- Nicht-wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe: Es ist wichtig zu beachten, dass Anthranoide, die in anderen Pflanzenfamilien vorkommen mögen, für die Zingiberaceae nicht charakteristisch sind.
Überblick
Die Familie der Zingiberaceae ist bedeutsam sowohl in der Pharmazie als auch in der Küche. Ihre charakteristischen Rhizome, die reich an ätherischen Ölen und weiteren bioaktiven Substanzen sind, machen sie zu einer wertvollen Pflanzengruppe für diverse Anwendungen. Besonders hervorzuheben sind hier die korrekte Identifikation der Drogen und die spezifischen phytochemischen Merkmale, die für die pharmazeutische Nutzung entscheidend sind.
Zusammenfassung
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Footnotes
Credits Illustration eines Vertreters (Ingwer, Zingiber officinale) der Pflanzenfamilie Zingiberaceae. Grafik: Franz Eugen Köhler, Köhlers Medizinal-Pflanzen, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons↩︎