Allgemeines
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Allgemeines über Rubiaceae
Die Familie der Rubiaceae, auch bekannt als Rötegewächse, ist eine bedeutende Pflanzenfamilie, die zahlreiche Bäume, Sträucher und weniger häufig Lianen umfasst. Diese Familie ist weltweit verbreitet und in vielen ökologischen Nischen zu finden, sowohl in tropischen als auch in gemäßigten Klimazonen.
Charakteristische Merkmale der Rubiaceae
Gegenständige Beblätterung und Interpetiolarstipeln
Ein besonders auffälliges Merkmal der Rubiaceae ist ihre gegenständige Beblätterung. Das bedeutet, dass die Blätter paarweise gegenüberliegend am Stängel angeordnet sind.
Ein weiteres spezifisches Merkmal der Rubiaceae sind die Interpetiolarstipeln. Diese sind verwachsene Nebenblätter, die sich zwischen den Blattstielen der gegenständigen Blätter befinden. Dieses Merkmal hilft in der Identifikation der Pflanzenfamilie.
Radiärsymmetrische Blüten
Die Blüten der Rubiaceae sind in der Regel radiärsymmetrisch, was bedeutet, dass sie durch mehrere Symmetrieebenen in gleiche Hälften geteilt werden können. Die Blütenformel für Rubiaceae enthält oft:
- 4 oder 5 Kelchblätter
- 4 oder 5 Kronblätter
- 4 oder 5 Staubblätter
- einen unterständigen Fruchtknoten
Die standardisierte Darstellung der Blütenstruktur kann durch eine Blütenformel beschrieben werden, z.B. \(\ast K_4\,C_5\,A_5\,G_{\underline{2-}}\).
Wirtschaftlich und pharmazeutisch bedeutende Vertreter
Coffea arabica (Kaffee)
Ein bekanntes Mitglied der Rubiaceae ist Coffea arabica, besser bekannt als Kaffee. Der Hauptwirkstoff in Coffea arabica ist das Alkaloid Coffein, das eine stimulierende Wirkung auf das zentrale Nervensystem hat.
Cinchona pubescens (Chinarindenbaum)
Ein weiteres wichtiges Mitglied ist Cinchona pubescens, auch bekannt als Chinarindenbaum. Die Rinde dieses Baumes, oft als Chinarinde bezeichnet, enthält medizinisch bedeutende Chinolinalkaloide wie Chinin und Chinidin. Diese Alkaloide haben historische Bedeutung in der Behandlung von Malaria.
Die Chinarinde ist eine wichtige Droge im Europäischen Arzneibuch und wird als Cinchonae cortex bezeichnet. Dieses Wissen ist entscheidend für die korrekte Identifikation und Nutzung in pharmakognostischen Untersuchungen.
Weitere botanische Merkmale
Laubblätter und Bastfasern
Die Blätter des Chinarindenbaumes sind beispielsweise oval, glänzend und kreuzgegenständig am Stängel angeordnet. Nebenblätter können vorhanden, aber abfallen sein. Die Bastfasern weisen erweiterte Tüpfelkanäle im Lumen auf – ein weiteres identifizierendes Merkmal.
Verholzte Pflanzen und Blütenstrukturen
Die Rubiaceae umfassen häufig verholzte Pflanzen, was bedeutet, dass viele ihrer Vertreter Bäume oder Sträucher sind. Ihre radiärsymmetrischen Blüten sind selten einhäusig oder zweihäusig, meistens aber zwittrig. Die Kelchblätter sind oft reduziert oder fehlen ganz.
Fruchtknoten
Ein weiteres signifikantes Merkmal ist der unterständige Fruchtknoten, der in vielen Rubiaceae-Arten zu finden ist. Dies bedeutet, dass der Fruchtknoten unterhalb der anderen Blütenteile sitzt.
Biochemische und pharmakologische Relevanz
Die Rubiaceae enthalten viele pharmakologisch aktive sekundäre Pflanzenstoffe wie Indolalkaloide, Chinolinalkaloide und Anthrachinone. Diese Stoffe haben vielfältige Anwendungen, einschließlich der Herstellung von Tinkturen und Antimalariamitteln.
Wichtige Prüfungsinhalte
Das IMPP fragt besonders gerne nach detaillierten Unterscheidungsmerkmalen und Verwendungsbereichen der Pflanzenfamilie. Es ist daher essenziell, die spezifischen botanischen Eigenschaften und pharmakologischen Anwendungen der Rubiaceae genau zu verstehen und wiedergeben zu können.
Zusammenfassung
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Footnotes
Credits Illustration eines Vertreters (Cinchona officinalis) der Pflanzenfamilie Rubiaceae. Grafik: Franz Eugen Köhler, Köhlers Medizinal-Pflanzen, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons↩︎