Messmethodik
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Einführung in die elektroanalytischen Verfahren mit einem Fokus auf die Elektrophorese
Kapillarelektrophorese (KE)
Bei der Kapillarelektrophorese werden Lösungen geladener Moleküle durch eine dünne Kapillare gepumpt, die ein elektrisches Feld trägt. Diese Kapillaren haben typischerweise Innendurchmesser von 50 - 75 Mikrometern und eine Länge, die deutlich über 125 mm liegt. Die Bewegung der Moleküle wird durch zwei Hauptkräfte beeinflusst:
- Elektroosmotischer Fluss (EOF): Dies ist die Bewegung der Flüssigkeit in der Kapillare, die die geladenen Moleküle unabhängig von ihrer Ladung mitführt.
- Elektrophoretische Mobilität: Die Bewegung geladener Moleküle durch das elektrische Feld hin zur Elektrode mit entgegengesetzter Ladung.
Der pH-Wert der Elektrolytlösung ist entscheidend, da er die Ladung der Moleküle und somit ihre Wanderungsrichtung und -geschwindigkeit beeinflusst.
Gelelektrophorese
Im Gegensatz zur Kapillarelektrophorese nutzt die Gelelektrophorese ein Gel als Medium, um Moleküle zu trennen. Dies ist besonders nützlich für die Trennung von DNA, RNA und Proteinen. Die Größe der Poren im Gel bestimmt, welche Molekülgrößen durchgelassen werden.
Detektionsmethoden
UV-Detektoren in der MEKC
UV-Detektoren sind für die Messung in der Micellar Electrokinetic Chromatography (MEKC) geeignet, wobei die Wellenlänge so gewählt werden muss, dass die Tenside der Mizellen die Messung nicht beeinflussen. Dies ermöglicht die Detektion der Moleküle während ihrer Migration durch die Kapillare.
Färbetechniken in der Gelelektrophorese
Für die Detektion von Proteinen werden spezielle Farbstoffe wie Coomassie-Brillant-Blau verwendet. Diese binden an die basischen funktionellen Gruppen der Aminosäuren, was eine visuelle Detektion ermöglicht. Hierbei ist die Unterscheidung zwischen nativen und denaturierten Proteinen besonders interessant, da diese unterschiedliche Wanderungsstrecken aufweisen.
Injektionsverfahren und Polung der Spannung
Das Injektionsverfahren umfasst den Einsatz von Kieselglaskapillaren und Boratpuffern. Dabei ist die korrekte Polung der Spannung essentiell, um die gewünschte Migrationsrichtung und -geschwindigkeit der Moleküle zu gewährleisten. Geladene Moleküle migrieren zur Elektrode mit entgegengesetzter Ladung, wobei der EOF alle Moleküle unabhängig von ihrer Ladung mitführt.
Isoelektrische Fokussierung
Die isoelektrische Fokussierung ist eine spezielle Form der Elektrophorese, bei der Proteine an ihrem isoelektrischen Punkt (dem pH-Wert, bei dem das Protein keine Nettoladung hat) konzentriert werden. Dies wird genutzt, um den isoelektrischen Punkt von Proteinen zu bestimmen, wobei der Mittelwert der pKS-Werte der Aminosäuren verwendet wird.
Zusammenfassung
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