Gleichgewichte

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Grundlagen zu Gleichgewichten und Aktivität in chemischen Systemen

Chemische Gleichgewichte sind grundlegend für das Verständnis verschiedenster chemischer Reaktionen und Prozesse. Sie finden überall dort statt, wo Reaktionen umkehrbar sind und sowohl die Reaktanten als auch die Produkte in einer dynamischen Balance stehen. Unerlässlich für das tiefe Verständnis ist das Konzept der Aktivität, der Gleichgewichtskonstanten und spezifischer, des Verteilungskoeffizienten, sowie der Löslichkeitsprodukte.

Das Massenwirkungsgesetz und Gleichgewichtskonstanten

Das Massenwirkungsgesetz (MWG) ist der Dreh- und Angelpunkt für das Verständnis chemischer Gleichgewichte. Es besagt, dass das Verhältnis der Produktkonzentrationen zur Potenz ihrer stöchiometrischen Koeffizienten dividiert durch das gleiche Verhältnis für die Reaktanten, bei konstanter Temperatur, eine konstante Größe ist. Diese Größe bezeichnet man als die Gleichgewichtskonstante \(K\). Für eine Reaktion der Form \(aA + bB \leftrightarrow cC + dD\) lautet das MWG:

\[K = \frac{[C]^c [D]^d}{[A]^a [B]^b}\]

Anwendung des Massenwirkungsgesetzes

Das IMPP fragt besonders gerne nach der Anwendung des Massenwirkungsgesetzes auf spezifische Gleichgewichte wie Säure-Base- und Redoxreaktionen sowie die Berechnung und Bedeutung des Verteilungskoeffizienten und Löslichkeitsproduktes.

Säure-Base-Gleichgewichte und pK-Werte

Bei Säure-Base-Reaktionen spielt das Verhältnis der Stärken von Säuren und Basen eine entscheidende Rolle. Dieses Verhältnis wird über pK-Werte ausgedrückt - konkret den pKa für Säuren und pKb für Basen. Diese Werte ermöglichen es uns, Vorhersagen über den Ausgang einer Säure-Base-Reaktion zu treffen. Die Beziehung zwischen pKa und pKb ist durch die Gleichung \(pKa + pKb = 14\) bei 25 °C gegeben.

Redoxreaktionen und ihre Gleichgewichtskonstante

Für Redoxreaktionen, also Reaktionen, bei denen Elektronen zwischen den Reaktanten übertragen werden, lässt sich die Gleichgewichtskonstante mit Hilfe des Standardreduktionspotentials (\(E^0\)) und der Anzahl der ausgetauschten Elektronen (\(n\)) berechnen. Die Formel lautet:

\[\log K = (\frac{n}{0,059}) \cdot E^0\]

Hierbei gibt \(E^0\) die Potenzialdifferenz zwischen den Redoxpaaren unter Standardbedingungen an. Dieses Verhältnis zeigt, wie stark eine Substanz oxidierend oder reduzierend wirkt.

Verteilungsgleichgewichte und Verteilungskoeffizienten

Bei der Verteilung eines Stoffes zwischen zwei nicht mischbaren Phasen spricht man von einem Verteilungsgleichgewicht. Der Verteilungskoeffizient \(K\) beschreibt das Verhältnis der Konzentrationen einer Substanz in diesen beiden Phasen und ist ein Maß dafür, wie sich eine Substanz bevorzugt in einer der beiden Phasen anreichert. Er ist entscheidend für die Planung und Auswertung von Extraktionen.

Verteilungsgleichgewicht1
Wichtig zu wissen

Beim Verteilungskoeffizienten \(K\) ist es wichtig zu beachten, dass sich dieser immer auf das Gleichgewicht zweier bestimmter Phasen bezieht und temperaturabhängig ist.

Zusammenfassung

  • Verteilungskoeffizient (K): Definiert das Konzentrationsverhältnis einer Substanz in zwei verschiedenen Phasen bei Gleichgewicht. Ein Wert von 3 zeigt beispielsweise eine 3:1 Verteilung der Substanz zwischen n-Octanol und Wasser.
  • Löslichkeitsprodukt (KL) und pKL-Wert: Aus dem Massenwirkungsgesetz abgeleitete Größen, die die Löslichkeit eines Salzes beschreiben. Der pKL-Wert, der negative Logarithmus von KL, steht invers zur Löslichkeit der Substanz.
  • Gleichgewichtskonstante (K) für Säure-Base-Reaktionen: Wichtig für das Verständnis der Säure-Base-Gleichgewichte, welche korrespondierende Säure-Base-Paare betreffen.
  • Berechnung des pK-Werts: Wird aus den pKa-Werten der beteiligten Säuren mittels pK = -log K bestimmt und beeinflusst die Stärke einer Säure oder Base.
  • Umrechnung von pKb zu pKa-Werten: Wichtig für das Verständnis der Beziehungen zwischen Säuren und Basen, wobei gilt: pKa + pKb = 14.
  • Anwendung des Massenwirkungsgesetzes: Zur Berechnung der Gleichgewichtskonstanten K und des Verständnisses von Reaktionsgleichgewichten. Einsatz der Formel K = 10-pK zur Berechnung von K.
  • Redoxreaktionen und Berechnung der Gleichgewichtskonstanten: Benutzt die Formel log K = (n / 0,059) · E0, wobei n die Anzahl der Elektronen und E0 die Standardpotentialdifferenz zwischen den Redoxpaaren bezeichnet.

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Footnotes

  1. Credits Verteilungsgleichgewicht Grafik: Perdula, Partitioning coefficient (Kd), CC BY-SA 3.0↩︎