Pharmazeutische Anwendungen
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Pharmazeutische Anwendungen der UV/VIS-Spektroskopie
Der richtige Umgang mit dem Lösungsmittel
Die UV/VIS-Spektroskopie ist ein zentrales Instrument in der pharmazeutischen Analytik. Ein kritischer Aspekt dabei ist die Wahl des richtigen Lösungsmittels. Ein ungeeignetes Lösungsmittel kann die Messresultate erheblich beeinflussen. Vor allem darf das Lösungsmittel bei der verwendeten Messwellenlänge keine Eigenschaft wie eigene Absorption anzeigen. Ein typisches Beispiel ist die Messung bei 278 nm, bei der darauf geachtet werden muss, dass das Lösungsmittel diese Wellenlänge nicht absorbiert.
Ein wichtiges Konzept in diesem Zusammenhang ist der UV-Cutoff, welcher die Wellenlänge beschreibt, unterhalb derer das Lösungsmittel zu absorbieren beginnt. Durch die Auswahl eines Lösungsmittels mit einem passenden UV-Cutoff wird sichergestellt, dass die Absorption der Probe nicht durch das Lösungsmittel beeinflusst wird. Ideal für solche Applikationen sind Lösungsmittel mit hohem UV-Cutoff, die es ermöglichen, bei spezifischen Wellenlängen, wie z.B. 278 nm, ohne Störung zu messen.
Die Umsetzung der photometrischen Gehaltsbestimmung
Die photometrische Gehaltsbestimmung basiert auf der Absorption von Licht bestimmter Wellenlängen durch eine Substanz. Hierbei spielt der molare Absorptionskoeffizient eine entscheidende Rolle, da er die Menge des absorbierten Lichts in Abhängigkeit von der Konzentration beschreibt. Mithilfe dieses Konzeptes können wir die Konzentration von Substanzen in Lösung quantifizieren.
Ein spezielles Beispiel aus der Praxis ist die Verwendung von Azofarbstoffen. Diese Farbstoffe entstehen durch spezielle chemische Reaktionen und eignen sich sowohl für qualitative als auch quantitative Analysen. Besonders hervorzuheben ist hier die Reaktion von Nitriten mit Sulfanilsäure und Naphthylethylendiamindihydrochlorid, ein Vorgang, der die Basis für viele pharmazeutische Gehaltsbestimmungen bildet.
Farbige Komplexionen und ihre Analyse
Eine bedeutende Stärke der VIS-Spektrometrie liegt in der Analyse von farbigen Komplexionen. Viele Arzneistoffe oder deren Reaktionsprodukte zeigen charakteristische Farben im sichtbaren Spektrum. Diese Eigenschaft wird genutzt, um ihre Konzentration in Lösungen zu bestimmen. Ein geläufiges Beispiel ist Cobaltchlorid, das sich in Wasser rötlich färbt, und dessen Konzentration mittels VIS-Spektrometrie bestimmbar ist.
Lösungseigenschaften und pharmazeutische Bewertung
Für pharmazeutische Anwendungen ist nicht nur die Absorptionskapazität von Lösungen, sondern auch ihre Lösungseigenschaft und Farbstabilität von Bedeutung. Beispielsweise wird die Bewertung von Adrenalin in Salzsäure auf diese Art vorgenommen. Durch die Überprüfung der Farbstabilität lassen sich Rückschlüsse auf die Qualität und Eignung von Arzneistoffen ziehen.
Das Prinzip der Proportionalität
Ein zentrales Prinzip in der Spektralphotometrie ist die Proportionalität zwischen Konzentration und Absorption. Dieses Prinzip besagt, dass die Intensität der Absorption direkt proportional zur Konzentration der absorbierenden Substanz in der Lösung ist. Dieses Wissen ist fundamental, um Konzentrationsbestimmungen in der Pharmazie durchführen zu können, und erlaubt die quantitative Analyse einer Vielzahl an Substanzen.
Besonders relevant für Prüfungen ist das Verständnis der Auswahl des Lösungsmittels entsprechend dessen UV-Cutoff und wie dieses die Messung bei der UV/VIS-Spektroskopie beeinflussen kann. Zudem legt das IMPP oftmals Wert auf das Verständnis der Bildung und Analytik von Azofarbstoffen, sowie die Anwendung der Proportionalität zwischen Konzentration und Absorption für die pharmazeutische Analytik.
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