Grundlagen
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Grundlagen der Voltammetrie und Polarographie
Was macht die Voltammetrie und Polarographie so besonders?
Die Voltammetrie, inklusive ihrer spezialisierten Form, der Polarographie, basiert auf der Anwendung einer variablen Spannung an einer Arbeitselektrode, die in eine zu analysierende elektrolytische Lösung getaucht ist. Die Arbeitselektrode ist oft eine Quecksilbertropfelektrode, aber es können auch andere Materialien verwendet werden, abhängig von der spezifischen Anwendung.
Ein Schlüsselelement dieser Analysemethoden ist die Erfassung von Strömen, die durch die Oxidation oder Reduktion an der Elektrodenoberfläche fließen. Diese Ströme, bekannt als Faraday’sche Ströme, informieren uns über die Menge an Material, das reagiert, und somit direkt über die Konzentration des Analyten in der Lösung.
Ein tiefer Blick in die Materie: Oxidation, Reduktion und funktionelle Gruppen
Bei diesen elektroanalytischen Verfahren spielt die spezifische Reaktionsfähigkeit funktioneller Gruppen eine zentrale Rolle. So können beispielsweise Aldehyde in Alkoholen, aromatische Nitroverbindungen in Amine umgewandelt oder Thiole zu Disulfiden oxidiert werden. Diese spezifischen Reaktionen helfen uns, bestimmte Moleküle eindeutig zu identifizieren.
Zum Beispiel basiert die anodische Voltammetrie hauptsächlich auf Oxidationsprozessen, bei denen Thiole leicht zu Disulfiden oxidiert werden können. Dies zeigt uns, wie wichtig es ist, das spezifische Verhalten von funktionellen Gruppen in der Praxis zu verstehen, um die chemische Zusammensetzung einer Probe präzise aufklären zu können.
Der Faraday’sche Strom und Diffusionsgrenzströme
Ein fundamentaler Teil dieser Analysemethoden ist das Verständnis des Faraday’schen Stroms und der Diffusionsgrenzströme. Diese Konzepte sind eng miteinander verknüpft und spielen eine entscheidende Rolle bei der Analyse:
Faraday’scher Strom: Ein direktes Maß für die Menge des reduzierten oder oxidierten Materials an der Elektrode. Je höher der Strom, desto höher die Konzentration des Analyten.
Diffusionsgrenzstrom (Ilkovič-Gleichung): Beschreibt den maximalen Strom, der erreicht wird, wenn die Diffusionsrate des Analyten zur Elektrode den Reaktionsablauf begrenzt.
Die Ilkovič-Gleichung ist von zentraler Bedeutung, da sie uns hilft, den Zusammenhang zwischen der Konzentration des Analyten und dem gemessenen Strom zu verstehen. Dies ist es, was eine quantitative Analyse überhaupt erst möglich macht.
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