Pharmazeutische Anwendungen

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Anwendung der Massenspektrometrie in der pharmazeutischen Analytik

Die hochsensitive Analytik metallhaltiger Rückstände mittels ICP-MS

ICP-MS - Ein Garant für Reinheit

Die Anwendung der ICP-MS (Inductively Coupled Plasma Mass Spectrometry) in der pharmazeutischen Industrie ist ein herausragendes Beispiel für die Sicherstellung von Qualität und Reinheit. Diese Technik erlaubt es, metallic residues von Katalysatoren in Arzneistoffen bis in den ppt-Bereich zu detektieren und zu quantifizieren. So gewährleistet die ICP-MS, dass unsere Medikamente frei von unerwünschten, möglicherweise schädlichen Spurenelementen sind.

Die Rolle und Grenzen der chemischen Ionisation

Die chemische Ionisation (CI) ist besonders geeignet für Substanzen, die sich unzersetzt verdampfen lassen. Ein praktisches Beispiel, bei dem diese Technik an ihre Grenzen stößt, ist Glucose. Hier tritt das Phänomen auf, dass sich einige Molekülklassen wie Glucose oder auch Epimere und Anomere - Moleküle, die sich nur in der räumlichen Anordnung eines Atoms bzw. einer Atomgruppe unterscheiden - durch MS allein nicht unterscheiden lassen.

Quantifizierung und ihre Signifikanz

Ein grundlegendes Prinzip der Massenspektrometrie ist die Möglichkeit der Quantifizierung, die auf der Korrelation zwischen der Anzahl der Analytmoleküle und dem Detektorsignal basiert. Dies ermöglicht eine präzise Messung der Konzentration von Stoffen in einer Probe, was für die pharmazeutische Qualitätssicherung von entscheidender Bedeutung ist.

Epimere und die Signalverschiebung

Betrachten wir die Epimere D-Glucose und D-Mannose, die eine Herausforderung für die Massenspektrometrie darstellen: Beide haben identische Massen und können in einem Massenspektrum nicht unterschieden werden. Interessant ist hier, dass bei der Analyse von Biomolekülen oft eine Signalverschiebung durch die Abspaltung von Wasser auftreten kann.

Vorsicht bei Epimeren!

Die MS weist eine inhärente Schwäche auf, wenn es darum geht, zwischen Epimeren wie D-Glucose und D-Mannose zu unterscheiden. Ein tiefes Verständnis dieser Limitation ist essenziell für die korrekte Interpretation von Massenspektren.

Stereoisomere und CI-Spektren

Die MS bietet interessante Einblicke in die Struktur von Stereoisomeren, beispielsweise durch spezifische CI-Spektren. Diese Spektren können helfen, ähnliche Strukturen zu differenzieren, was für das Verständnis von Wirkstoffinteraktionen wichtig ist.

Kontaminanten und ihre Bedeutung

Ein wesentlicher Aspekt in der pharmazeutischen Analyse ist auch die Kenntnis über häufige Kontaminanten wie Phthalsäurediester. Diese können aus Verpackungsmaterialien stammen und in die Produkte gelangen, was ihre Sicherheit und Wirksamkeit beeinträchtigen kann.

Das Phänomen natürlicher Isotopenverhältnisse

Ein klassisches Beispiel für das Verständnis natürlicher Isotopenverhältnisse ist Brom, das fast zu gleichen Teilen als Br79 und Br81 vorkommt. Dieses Phänomen manifestiert sich in Massenspektren als zwei nahe beieinander liegende Peaks, was eine zusätzliche Bestätigung der Identität einer Verbindung ermöglichen kann.

ESI-MS und die Analyse von Peptiden

Die ESI-MS (Electrospray Ionization Mass Spectrometry) ist besonders wertvoll für die Analyse von peptidischen Arzneistoffen. Die Herausforderung bei Molekülen mit Mehrfachladungen liegt in der präzisen Massenbestimmung, was für die Charakterisierung von großen Biomolekülen unumgänglich ist.

Zusammenfassung

  • ICP-MS in der Pharmazeutik ermöglicht die genaue Bestimmung von metallhaltigen Katalysatorrückständen in Arzneimitteln durch ihre Fähigkeit, Spurenelemente bis in den ppt-Bereich zu quantifizieren.
  • Chemische Ionisation ist bevorzugt für Stoffe anzuwenden, die sich unzersetzt verdampfen lassen, was zum Beispiel für Glucose nicht zutrifft.
  • Quantifizierungsfähigkeit der Massenspektrometrie basiert auf dem Zusammenhang zwischen der Anzahl der Analytmoleküle und dem Detektorsignal, was eine präzise Messung ermöglicht.
  • Epimere wie D-Glucose und D-Mannose, die in der Massenspektrometrie durch identische Massen und Unmöglichkeit der Unterscheidung aufgrund einer einfachen Umorientierung eines Hydroxyls gekennzeichnet sind.
  • Wissen über häufige Kontaminanten wie Phthalsäurediester ist essentiell, um die Reinheit von Proben zu beurteilen, insbesondere solche, die aus Kunststoffbehältern stammen.
  • Unterscheidung von Bromisotopen im Massenspektrum zeigt, wie natürliche Isotopenverteilung zu zwei nahe beieinander liegenden Peaks führt und betont die Bedeutung des Verständnisses von Isotopenmustern.
  • ESI-MS für peptidische Arzneistoffe demonstriert die Fähigkeit, relative Molekülmassen weit über 1200 mithilfe von Mehrfachladungen zu analysieren, was die Analyse großer Biomoleküle ermöglicht.

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