Grundlagen, Durchführung und Anwendungen von Fällungstitrationen

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Grundlagen, Durchführung und Anwendungen von Fällungstitrationen

Argentometrie: Grundlagen und direkte Titration zur Chloridbestimmung

Die Argentometrie nutzt Silberionen als Titranten zur quantitativen Fällung von Anionen. Eine ihrer Hauptanwendungen ist die Bestimmung von Chloridionen. Bei der direkten Titration wird die Probe mit einer bekannten Konzentration von Silbernitratlösung titriert, bis alle Chloridionen als unlösliches Silberchlorid ausgefällt sind.

Indikatoren und Endpunktbestimmung

Der Endpunkt einer Titration signalisiert, dass die Reaktion komplett abgelaufen ist. Bei der Argentometrie ist die Auswahl eines geeigneten Indikators entscheidend, um den Endpunkt präzise zu erkennen:

  • Methode nach Mohr: Hier wird Kaliumchromat als Indikator verwendet. Am Endpunkt der Titration, bei kompletter Fällung der Chloridionen, reagieren überschüssige Silberionen mit dem Chromat, was zur Bildung eines rotbraunen Niederschlags von Silberchromat führt.

  • Fajans-Methode: Bei dieser Methode werden fluoreszierende Indikatoren eingesetzt. Der Farbumschlag des Indikators signalisiert die vollständige Fällung, bedingt durch die Adsorption des Indikators.an den entstandenen Niederschlag.

Methode nach Volhard: Prinzipien der Rücktitration

Die Volhard-Methode ist besonders interessant und unterscheidet sich in der Herangehensweise von der direkten Titration. Statt die Probe direkt zu titrieren, fügt man eine bekannte Überschussmenge eines Silbernitrat-Reagenz hinzu. Nicht mit Chlorid reagiertes Silber wird anschließend mit einer bekannten Konzentration von Ammoniumeisen(III)-sulfat zurücktitriert.

Besonderheiten bei der Volhard-Titration

Die Volhard-Titration erfolgt in saurem Medium, um die Hydrolyse des Titranten zu verhindern. Diese Maßnahme ist besonders wichtig für genaue Messungen.

Ammoniumeisen(III)-sulfat als Indikator

Ein Schlüsselelement der Volhard-Methode ist die Verwendung von Ammoniumeisen(III)-sulfat als Indikator. Bei dieser Rücktitration bildet das überschüssige Silbernitrat mit dem Indikator einen rot gefärbten Komplex, dessen Farbintensität zur Bestimmung des Endpunkts genutzt wird.

Anwendungsbeispiele und theoretische Grundlagen

Sowohl die Argentometrie als auch die Methode nach Volhard bieten vielfältige Anwendungsbeispiele:

  • Bestimmung von organisch gebundenem Halogen oder Schwefel
  • Simultantitrationen: Diese ermöglichen die gleichzeitige Bestimmung mehrerer Ionen in einer Probe.

Diese Methoden sind nicht nur auf die Quantifizierung von Halogeniden beschränkt, sondern ermöglichen auch die Analyse anderer Substanzen, indem die theoretischen Grundlagen angepasst werden.

Zusammenfassung

  • Titration nach Volhard erklärt, wie durch Rücktitration die Konzentration eines Analyten bestimmt wird, wobei überschüssige Silbernitrat-Lösung mit Ammoniumeisen(III)-sulfat als Indikator zurücktitriert wird.
  • Ammoniumeisen(III)-sulfat als Indikator nutzt den Farbumschlag von farblos zu rosa/rot, um den Endpunkt der Titration anzuzeigen, wenn alle überschüssigen Silberionen reagiert haben.
  • Rücktitration wird angewendet, wenn der analyt zu reaktionsfreudig ist oder eine direkte Titration unpraktisch ist; bei der Titration nach Volhard dient sie zur Bestimmung der Quantiät an ungenutztem Reagenz.
  • Argentometrie beleuchtet die quantitative Analyse von Halogeniden durch Fällungstitration mit Silbernitrat-Lösung, oft angewendet zur Bestimmung von Chloridionen.
  • Chloridionen durch Hydrolyse werden berücksichtigt, da bei der Fällungstitration von Chlorid mit Silbernitrat Löslichkeitsprodukt-verhältnisse und Hydrolyse eine wichtige Rolle spielen.
  • Fällungsreaktion bei der Argentometrie bildet die Basis, wobei Silberionen mit Chloridionen zu unlöslichem Silberchlorid reagieren, was die quantitative Erfassung ermöglich.

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