Allgemeines

IMPP-Score: 1.4

Allgemeines über die Erdalkaligruppe

1. Eigenschaften und Reaktivität der Erdalkalimetalle

Die Erdalkalimetalle Beryllium, Magnesium, Calcium, Strontium und Barium teilen sich eine Gruppe im Periodensystem der Elemente und weisen dadurch ähnliche Eigenschaften wie die zweifache positive Oxidationsstufe auf. Ihre Unterschiede im Verhalten und ihren Eigenschaften sind jedoch maßgebend von der Position im Periodensystem beeinflusst.

Die Erscheinungsformen der Erdalkalimetalle1
Schrägbeziehung zwischen Beryllium und Aluminium

Beryllium zeigt aufgrund seiner Stellung im Periodensystem eine Schrägbeziehung zu Aluminium. Das bedeutet, dass Beryllium, obwohl es ein Erdalkalimetall ist, teils ähnliche Eigenschaften wie das p-Block-Element Aluminium aufweist. So ist zum Beispiel frisch gefälltes Berylliumhydroxid sowohl in Säuren als auch in Laugen löslich, was nicht typisch für die meisten Erdalkalimetalle ist.

Beryllium, an der Spitze der Erdalkalimetalle stehend, ist hart und hat einen hohen Schmelzpunkt, während Barium am anderen Ende der Gruppe weicher und mit einem niedrigeren Schmelzpunkt versehen ist. Die Atome der Erdalkalimetalle haben zwei Valenzelektronen, was zu einer bevorzugten Oxidationszahl von +2 führt.

Die Reaktivität mit Wasser nimmt von Beryllium zu Barium zu. Beryllium reagiert praktisch gar nicht mit Wasser; Barium hingegen reagiert heftig. Auch die Reaktionen mit Sauerstoff sind unterschiedlich: Während Beryllium relativ widerstandsfähig gegenüber Oxidation ist und Magnesium eine schützende Oxidschicht ausbildet, reagieren Calcium, Strontium und Barium leichter unter Bildung von Oxiden.

2. Salze: Struktur, Eigenschaften und Reaktivität

Die von Erdalkalimetalle gebildeten Salze sind aufgrund ihrer vielfältigen chemischen Zusammensetzung interessant. Sulfate, Carbonate, Hydroxide und Chloride sind einige der häufigsten Salztypen.

Verwendung von Bariumsulfat

Ein spannender Punkt für das IMPP ist die Nutzung von Bariumsulfat als Röntgenkontrastmittel. Bariumsulfat ist fast unlöslich in Wasser, was es passierend für den Verdauungstrakt macht, ohne resorbiert zu werden. Dies ist essentiell, da Barium in löslicher Form sehr giftig ist.

Die Flammenfärbung durch Erdalkalimetallsalze wie Strontiumchlorid, das eine rote Flamme, oder Bariumverbindungen, die eine grüne Flamme verursachen, ist ebenfalls ein wichtiger Punkt. Diese Eigenschaft entsteht durch Energiezustandsänderungen der Metallionen und wird häufig im Labor zur Identifizierung genutzt.

Hygroskopische Substanzen wie Calciumchlorid ziehen Wasser aus ihrer Umgebung an. Diese Fähigkeit zur Bildung von Hydraten zeigt sich in verschiedenen alltäglichen und industriellen Anwendungen, beispielsweise beim Trocknen von Gasen.

3. Wasserhärte

Erdalkalimetallsalze spielen eine entscheidende Rolle bei der Wasserhärte. Kalzium- und Magnesium-Ionen, die aus ihren Carbonaten und Sulfaten stammen, tragen maßgeblich dazu bei.

Unterscheidung der Wasserhärten

Das IMPP ist sehr an den Unterschieden zwischen temporärer und permanenter Wasserhärte interessiert. Temporäre Härte wird hauptsächlich durch Calciumhydrogencarbonat verursacht und kann durch Erhitzen entfernt werden, da sich das Hydrogencarbonat in Carbonat und dann in Carbonatdioxid und Wasser zersetzt. Permanente Härte hingegen, verursacht durch Sulfate und Chloride der Erdalkalimetalle, bleibt auch nach dem Kochen des Wassers erhalten.

Verfahren zur Entfernung der Wasserhärte sind für die Wasserqualität in Haushalt und Industrie relevant. So kann durch Ionenaustauscher oder Zugabe von weichmachenden Chemikalien wie Natriumcarbonat die Härte modifiziert werden.

Gruppentrends

Die Gruppentrends innerhalb der Erdalkaligruppe bzw. zwischen den Alkali- und den Erdalkalimetallen werden häufig abgefragt, daher sollte man diese gut drauf haben.

Von Oben nach unten nehmen folgende Eigenschaften zu:

  • thermische Beständigkeit der Carbonate
  • Löslichkeit der Hydroxide in Wasser
  • Atomradius
  • Ordnungszahl
  • Massezahl
  • Basenstärke / basische Charakter / Stärke der Basen der Hydroxide
  • Beryllium ist das Erdalkalimetall mit der niedrigsten Ordnungszahl bzw. Massenzahl, Radium ist das Erdalkalimetall mit der höchsten Ordnungszahl bzw. Massenzahl.

Von Oben nach unten nehmen folgende Eigenschaften ab:

  • Löslichkeit der Sulfate in Wasser
  • Betrag der frei werdenen Hydratationsenthalpien der Ionen
  • Standardpotential nimmt ab (wird negativer)
  • Erste Ionisierungsenergie
  • die Elektronegativität

Zusammenfassung

  • Beryllium ist aufgrund seiner Lage im Periodensystem chemisch eher mit Aluminium als mit Magnesium vergleichbar, obwohl alle drei Erdalkalimetalle sind.
  • Calciumcarbonat kommt in verschiedenen Formen vor: als Kalkstein im sedimentären Gestein, in Marmor durch metamorphe Prozesse transformiert und als Kesselstein durch Ausfällung aus hartem Wasser.
  • Barium und seine Verbindungen zeigen besondere Eigenschaften: Bariumchlorid ist gut in Wasser löslich, während Bariumsulfat aufgrund geringer Löslichkeit als Röntgenkontrastmittel genutzt wird und Bariumhydroxid stark basisch reagiert.
  • Wasserhärte wird hauptsächlich durch gelöste Calcium- und Magnesiumionen verursacht und kann in temporäre (Hydrogencarbonat-haltig) und permanente (Sulfat-haltig) Härte differenziert werden.
  • Löslichkeit und Reaktivität der Erdalkalimetalle nehmen mit steigender Größe des Ions bzw. abnehmender Ladungsdichte im Periodensystem zu, was beispielsweise zur erhöhten Löslichkeit von Bariumhydroxid im Vergleich zu Magnesiumhydroxid führt.
  • Flammenfärbung ist eine charakteristische Eigenschaft verschiedener Metallsalze: Natriumsalze färben die Flamme gelb, während Barium eine grüne und Strontium eine rote Farbe erzeugt.
  • Hygroskopische Eigenschaften haben Substanzen wie Calciumchlorid und Magnesiumchlorid, die Wassermoleküle anziehen und Hydrate bilden, während Natriumchlorid unter normalen Bedingungen keine Hydrate bildet.

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Footnotes

  1. Credits Die Erscheinungsformen der Erdalkalimetalle Grafik: User Tomihahndorf on de.wikipedia, Erdalkali, CC BY-SA 3.0↩︎