Überbrückte Systeme
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Überbrückte Systeme in der Nomenklatur organischer Verbindungen
Bevor wir in die spannende Welt der überbrückten Systeme eintauchen, stellen wir uns eine Schlüsselfrage: Was sind überbrückte Systeme überhaupt? Vereinfacht gesagt, sind es Moleküle, bei denen zwei oder mehr Ringsysteme durch Atome oder Atomgruppen miteinander ‘überbrückt’ sind. Stell dir zwei Inseln vor, die mit Brücken verbunden sind – ähnlich verbinden Brücken in überbrückten Systemen die einzelnen Ringe miteinander.
Bicyclische Verbindungen und ihre Brücken
Ein zentraler Typ von überbrückten Systemen sind die bicyclischen Verbindungen. Diese haben zwei ‘Brückenkopfatome’, die durch mindestens zwei Brücken miteinander verbunden sind. Ein klassisches Beispiel hierfür ist das Bicyclo[2.2.1]heptan. Aber lass dich nicht täuschen: Die Zahl hinter “Bicyclo” und vor “heptan” sagt dir nicht, wie viele Kohlenstoffatome im Molekül existieren!
Die eckigen Klammern nach “Bicyclo” enthalten die Anzahl der Atome in den Brücken, die zwischen den Brückenkopfatomen spannen – und zwar in absteigender Reihenfolge.
Die Zahlen geben die Länge der Brückensegmente zwischen den Brückenkopfatomen an, ohne die Brückenkopfatome selbst mitzuzählen. Bei Bicyclo[2.2.1]heptan gibt es also zwei Brücken mit jeweils zwei Atomen und eine Brücke mit einem Atom – insgesamt sieben Kohlenstoffatome, wenn man die Brückenkopfatome mitrechnet.
Festlegung der Lokanten
Wie aber ordnet man diesen Atomen Nummern (Lokanten) zu? Ganz einfach: Die Brückenkopfatome bekommen immer die niedrigsten möglichen Lokanten. Das ist wichtig, um eine eindeutige Identifizierung der Struktur zu ermöglichen und Missverständnisse zu vermeiden.
Vermeidung von Missverständnissen
Das IMPP legt Wert darauf, dass du zwischen ähnlich klingenden Namen unterscheiden kannst. Zum Beispiel ist Bicyclo[2.2.1]heptan nicht dasselbe wie ein Octan-Derivat. Hier zählst du alle C-Atome des Bicyclus, einschließlich der Brückenkopfatome, um auf sieben C-Atome, also “heptan”, zu kommen.
Chiralitätszentren in überbrückten Systemen
Einige überbrückte Systeme können Chiralitätszentren enthalten. “Chiral” bedeutet, dass das Molekül nicht mit seinem Spiegelbild zur Deckung gebracht werden kann. Einige überbrückte Systeme besitzen eine solche Chiralität, die nicht durch Symmetrie aufgebbar ist. Das bedeutet, solche Moleküle haben eine ‘Händigkeit’ – sie existieren in Form von nicht-deckungsgleichen Spiegelbildisomeren.
Zusammenfassung
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Footnotes
Credits Bicyclo[2.2.1]heptan Grafik: Emeldir, Norbornane 200, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons↩︎