Funktionelle Gruppen
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Funktionelle Gruppen und Nomenklatur
Die korrekte Identifizierung und Benennung funktioneller Gruppen in organischen Verbindungen ist entscheidend für das Verständnis ihrer Chemie und für die Kommunikation in der Wissenschaft. Funktionelle Gruppen sind spezifische Atome oder Gruppierungen von Atomen innerhalb von Molekülen, welche die charakteristischen chemischen Eigenschaften und Reaktionsweisen dieser Moleküle bestimmen.
Erkennung von funktionellen Gruppen
Um eine organische Verbindung zu benennen, müssen wir zunächst die funktionellen Gruppen identifizieren. Betrachten wir einige Schlüsselbeispiele:
Alkohole: Sie enthalten eine oder mehrere Hydroxygruppen (-OH). Abhängig von der Anzahl der Kohlenstoffatome, die mit dem Kohlenstoffatom der Hydroxygruppe verbunden sind, können Alkohole als primär (ein Alkylrest), sekundär (zwei Alkylreste) oder tertiär (drei Alkylreste) klassifiziert werden.
Ether: Diese Gruppe umfasst Sauerstoffatome, die zwischen zwei Kohlenstoffresten liegen (R-O-R‘). Wie beim Diethylether, wo beide Reste Ethylgruppen sind.
Carbonylverbindungen: Zeichnen sich durch eine Carbonylgruppe (C=O) aus und variieren je nach Position dieser Gruppe – Aldehyde (am Ende der Kette), Ketone (innerhalb der Kette) und Carbonsäuren (eine OH-Gruppe an das C-Atom der Carbonylgruppe gebunden). Carbonsäurederivate wie Ester, Amide und Lactone enthalten ebenfalls die Carbonylgruppe, aber in einem etwas anderen Kontext.
Aminogruppen: Organische Verbindungen mit ein, zwei oder drei Alkyl- oder Arylgruppen konnektiert mit einem Stickstoffatom werden als primäre, sekundäre bzw. tertiäre Amine bezeichnet.
Halogenide: Beinhalten ein Halogen (Fluor, Chlor, Brom oder Iod), das an ein Kohlenstoffatom gebunden ist. Diese können in aliphatischen und aromatischen Systemen vorhanden sein.
Schwefelverbindungen: Beispiele sind Thioether und Sulfonsäuren, wobei Schwefel anstelle von Sauerstoff in den entsprechenden Sauerstoffverbindungen (Ether, Alkohole) steht.
Spezifische funktionelle Gruppen und Strukturmerkmale
Azidgruppe (-N3) und Hydroxamsäuren: Diese ungewöhnlicheren funktionellen Gruppen können in Naturstoffen oder als Teil von biochemischen Prozessen auftauchen. Ihre genaue Struktur und Position im Molekül zu kennen, ist wichtig für die Nomenklatur und das Verständnis ihrer Chemie.
Mehrere funktionelle Gruppen: Bei organischen Verbindungen mit mehreren funktionellen Gruppen wird die Gruppe mit der höchsten Priorität zur Hauptgruppe und trägt zum Suffix des Molekülnamens bei. Andere funktionelle Gruppen werden als Präfixe eingefügt. Zu beachten ist auch, dass in zyklischen Systemen die Struktur der Ringe bestimmen kann, ob eine Funktion als exo- oder endo- bezeichnet wird.
Strukturbeispiele
Um das Gelernte zu veranschaulichen, schauen wir uns die Benennung verschiedener Substituenten und funktioneller Gruppen anhand einiger Beispiele an:
Beispiel 1: 4-Bromo-2-butanol ist ein sekundärer Alkohol, wo die Hydroxygruppe an dem zweiten Kohlenstoff einer vier-kettigen Kette angehängt ist und am vierten Kohlenstoff ein Brom-Substituent sitzt.
Beispiel 2: Benzylacetat ist ein Ester, gebildet aus der Essigsäure und einem Benzylalkohol. Hier ist die Estergruppe das entscheidende Merkmal, das zu einem ‘acetat’ Suffix führt.
Zusammenfassung
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Footnotes
Credits 4-Bromo-2-butanol Grafik: Autor unbekannt.↩︎
Credits Benzylacetat Grafik: Emeldir, Benzyl acetate 200, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons↩︎