§ 29

📖 Zum Gesetz

  1. Die für einen ordnungsgemäßen Betrieb der Krankenhausapotheke notwendigen Räume müssen vorhanden sein. Dabei sind Art, Beschaffenheit, Größe und Zahl der Räume sowie die Einrichtung der Krankenhausapotheke an den Maßstäben des § 28 Abs. 1 Satz 2 auszurichten.

  2. Die Krankenhausapotheke soll mindestens aus einer Offizin, zwei Laboratorien, einem Geschäftsraum und einem Nebenraum bestehen und muß über ausreichenden Lagerraum verfügen; in einem Laboratorium muß sich ein Abzug mit Absaugvorrichtung befinden. Eine Lagerung unterhalb einer Temperatur von 25 Grad Celsius muß möglich sein. Die Grundfläche dieser Betriebsräume muß insgesamt mindestens 200 qm betragen. Die Regelungen des § 4 Absatz 1 Satz 1, 2 Nummer 1 bis 4, Satz 3, Absatz 2 Satz 4, Absatz 2b, 2c, 2d, 4 Satz 3 und Absatz 6 gelten entsprechend.

  3. Art und Anzahl der Geräte zur Herstellung, Prüfung und Bestimmung von Ausgangsstoffen und Arzneimitteln sowie Art und Anzahl der Prüfmittel haben sich an Größe, Art und Leistungsstruktur des Krankenhauses auszurichten. Die Vorschriften des § 4 Abs. 7 und 8 finden Anwendung.

Räumliche und technische Anforderungen an Krankenhausapotheken

§ 29 ApBetrO stellt besondere Anforderungen an die Ausstattung und räumliche Struktur der Krankenhausapotheken. Ziel ist die Gewährleistung eines sicheren und ordnungsgemäßen Apothekenbetriebs im Krankenhauskontext.

Was muss bei den Räumen einer Krankenhausapotheke beachtet werden?

Für den „ordnungsgemäßen Betrieb“ fordert der Paragraph, dass alle notwendigen Betriebsräume tatsächlich vorhanden sein müssen und diese sich insbesondere am Bedarf der Apotheke und der Größe sowie Art des jeweiligen Krankenhauses orientieren.

„Art, Beschaffenheit, Größe und Zahl der Räume sowie die Einrichtung der Krankenhausapotheke [sind] an den Maßstäben des § 28 Abs. 1 Satz 2 auszurichten.“

Das bedeutet: Die Räume müssen zweckmäßig gestaltet und dimensioniert sein. Maßgeblich ist dabei, dass Patientenversorgung und Arzneimittelherstellung sicher und effizient gewährleistet werden.

Mindestumfang und Gestaltungsvorgaben

Das Gesetz macht klare Vorgaben, welche Räume mindestens vorhanden sein müssen:

  • Mindestens eine Offizin: Hier erfolgt die Arzneimittelabgabe und -beratung.
  • Mindestens zwei Laboratorien: Erforderlich für Herstellung und Prüfung von Arzneimitteln.
  • Ein Geschäftsraum: Verwaltung und organisatorische Aufgaben.
  • Ein Nebenraum: Dient unterstützenden Tätigkeiten (z. B. Personalraum, Umkleide).

„Die Krankenhausapotheke soll mindestens aus einer Offizin, zwei Laboratorien, einem Geschäftsraum und einem Nebenraum bestehen …“

Besonderheit für Labore: Mindestens in einem der Laboratorien muss „ein Abzug mit Absaugvorrichtung“ vorhanden sein, um das sichere Arbeiten mit Chemikalien und Gefahrstoffen zu gewährleisten.

Lagerbedingungen und Gesamtfläche

Die Lagerung von Arzneimitteln und Ausgangsstoffen ist besonders geregelt:

  • Es muss „ausreichend Lagerraum“ vorhanden sein.
  • Die Lagerung muss „unterhalb einer Temperatur von 25 Grad Celsius“ möglich sein. Das betrifft besonders temperaturempfindliche Arzneimittel.

Die Betriebsräume einer Krankenhausapotheke müssen insgesamt eine Grundfläche von „mindestens 200 qm“ aufweisen. Dies sichert ausreichend Platz für alle vorgeschriebenen Funktionen.

Geräte und Prüfmittel – Abhängig vom Krankenhaus

Eine Krankenhausapotheke braucht spezifische Geräte zur Herstellung, Prüfung und Bestimmung von Arzneimitteln sowie entsprechende Prüfmittel.

„Art und Anzahl der Geräte… sowie Art und Anzahl der Prüfmittel haben sich an Größe, Art und Leistungsstruktur des Krankenhauses auszurichten.“

Das bedeutet: In großen oder besonders spezialisierten Krankenhäusern sind häufig zusätzliche Geräte, Prüfmittel und eventuell Raumkapazitäten nötig, um dem individuellen Bedarf gerecht zu werden.

Querverweise: Weitere Regelungen

Einige zusätzliche Anforderungen aus § 4 ApBetrO müssen sinngemäß auch für Krankenhausapotheken beachtet werden (z. B. zur Gestaltung der Betriebsräume, Ausstattung, Belüftung, Reinigbarkeit, Barrierefreiheit, technische Ausstattung). Ebenso gelten Vorgaben zu speziellen Betriebs- und Prüfmitteln und deren Dokumentation.

TipWichtig für die Praxis

Die Krankenhausapotheke ist nicht nur eine normale Apotheke im Krankenhaus, sondern muss spezifische zusätzliche räumliche, technische und organisatorische Anforderungen erfüllen. Alle Mindestvorgaben sind verbindlich und Grundlage für Betriebsgenehmigung, Inspektionen und Auditierungen.

Zusammenfassung

§ 29 ApBetrO konkretisiert die Mindestanforderungen für die räumliche und technische Ausstattung von Krankenhausapotheken. Im Fokus stehen dabei insbesondere getrennte Funktionsräume, ausreichende Lager- und Arbeitsflächen, technische Sicherheitseinrichtungen (z. B. Laborabzug), angemessene Lagerbedingungen sowie die bedarfsgerechte Ausstattung mit Geräten und Prüfmitteln – alles unter Berücksichtigung der Größe und Leistungsfähigkeit des jeweiligen Krankenhauses. Diese Anforderungen bilden das Fundament für einen sicheren und rechtskonformen Apothekenbetrieb im Krankenhaus.

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